Dieser Beitrag ist ein (editierter) Auszug aus dem Kapitel "Der "Super-KAU": Klimakatastrophe, Artensterben und Umweltverschmutzung" von Arne Prieß aus dem Buch "Green Company Transformation".

In diesem beschreiben Herausgeber und Autor Arne Prieß und sein Team von Expert:innen, wie Unternehmen ihren Beitrag zur ökologischen Transformation leisten und die Energiewende vorantreiben können. Die Transformation zur Green Company bietet einen beträchtlichen ökologischen wie ökonomischen Nutzen, unter anderem auch für das Employer Branding.

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"Wir sind nicht die letzte Generation, die den Klimawandel erleben wird, aber wir sind die letzte Generation, die etwas gegen den Klimawandel tun kann. Im Interesse des Planeten muss sich etwas ändern." – Barack Obama.[1]

Der Hinweis an unsere Generation ist m. E. kristallklar, wir sind die Letzten, die noch etwas retten können. Ich hoffe, dass dies bald alle begreifen. Was mich an diesem Zitat aber stört, ist, dass wir

  • erstens gar keinen Klimawandel haben und
  • zweitens, dass dies nur eines unserer Probleme ist.

Wenn man sich mit den ökologischen Problemen tiefer beschäftigt, dann wird einem sehr schnell klar, dass wir drei riesengroße, fette Superprobleme haben:

  • Klimakatastrophe
  • Artensterben
  • Umweltverschmutzung

Und wenn man das mal realisiert hat, wird einem sehr schnell klar, dass wir aufhören müssen, niedliche Worte für etwas zu benutzen, was uns das menschliche Leben auf diesem (für uns Menschen noch) wunderschönen Planeten unmöglich machen wird.

Um dieser erschütternden Erkenntnis Rechnung zu tragen, habe ich einen neuen Begriff erfunden, den ich in Anlehnung an den absolut größten anzunehmenden Unfall in Atomkraftwerken (kurz: Super-GAU) den "Super-KAU" nenne.

Abb. 1: Super-KAU – Synonym für die Katastrophe. (Quelle: Green Company Transformation, 1. Aufl. 2022)

 
Hinweis

Alternative Benennung des Super-KAUs: Katastrophale Umweltzerstörung

Wem meine Wortschöpfung nicht gefällt, der könnte die drei darin abgedeckten Probleme auch mit "Katastrophale Umweltzerstörung" zusammenfassen:

  • Wir zerstören die Umwelt, in der wir leben, indem wir mit Emissionen das Klima in eine Katastrophe führen, in der nichts so sein wird, wie wir es für unsere gewohnte Lebensweise benötigen.
  • Wir treiben unseren Ressourcenfraß so unbändig voran, dass die Artenvielfalt bzw. Biodiversität in einer dramatischen Weise vernichtet wird.
  • Und wir produzieren so viel Müll, dass der Planet und damit irgendwann wir selbst daran ersticken werden. Dummerweise begreifen wir offenbar nicht, dass in der Umwelt alles mit allem zusammenhängt. Jede Zerstörung hat eine andere Auswirkung und am Ende kommt alles zu uns zurück, wie ein brennender Bumerang, der uns unweigerlich wieder um die Ohren fliegen wird. Lasst uns also zukünftig mit klaren Worten sprechen, um andere darauf aufmerksam zu machen, dass wir keine Zeit mehr für einen sanften Wandel haben. Wir müssen handeln, und zwar pronto!

Wie komme ich aber auf diese dramatischen Problemfelder? Lasst mich ein paar kurze Auszüge aus meinen Recherchen heranziehen, und während ich das hier schreibe, finden Forscher bestimmt heraus, dass alles noch viel schlimmer ist. Der letzte IPCC-Bericht des Weltklimarats hat es gerade wieder dramatisch aufgezeigt: Alles ist viel schlimmer, die Zeit ist viel kürzer, als wir dachten.[2]

1.1 Die Klimakatastrophe

Die katastrophalste Nachricht zuerst: Die fortschreitende Klimakatastrophe besitzt zahlreiche "Kipp-Punkte" (oft auch mit dem Anglizismus "Tipping Point" bezeichnet). Ab diesen Ereignissen kippen ganze klimabeeinflussende Systeme des Planeten um und die Katastrophe ist durch unsere Maßnahmen nicht mehr aufzuhalten. In einem Hintergrundpapier des Bundesumweltamts wird der Klimaforscher Professor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung im Hinblick auf Kipp-Punkte so zitiert: "Das Klimasystem ist kein träges und gutmütiges Faultier, sondern es kann sehr abrupt und heftig reagieren"[1]. Wir sollten also nicht glauben, dass wir dem vermeintlich langsamen Wandel noch etwas zuschauen können, bis wir endlich entscheiden,ihm entgegenzutreten. Wenn das Erdklima erst mal kippt, halten wir diesen Vorgang und seine Folgen nicht mehr auf!

Auswirkungen verschiedener Stufen der Erderwärmung

Bereits eingetreten durch unsere menschliche Lebensweise ist eine 1,1-Grad-Erderwärmung. 1,5 Grad wird wohl trotz der bisher angedachten Maßnahmen unvermeidlich sein. Dabei wird der Meeresspiegel bereits um bis zu 0,75 Meter ansteigen und zunehmende Dürren sowie schwankende Mais- und Weizenernten für weitere, schlimmere Hungersnöte in der Welt sorgen. Bei 2,0 Grad Erderwärmung kann man ...

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