Grundlage für nachhaltiges Energiecontrolling

Das Bilden von Kennzahlen und deren Vergleichbarkeit bewegen seit vielen Jahren fast jedes Unternehmen. Die große Variabilität in der Nutzung und der Energiebedarfe machen die Bildung vergleichbarer Kennzahlen äußerst schwierig. In den vorherigen Kapiteln wurde andeutungsweise bereits auf verschiedenste Kennzahlen für ein mögliches Energiecontrolling eingegangen. Entscheidende Voraussetzung für ein qualitativ hochwertiges Energiecontrolling ist, dass die relevanten Daten regelmäßig, transparent und nachvollziehbar erfasst und ausgewertet werden. Die Daten müssen darüber hinaus verständlich und klar abgrenzbar sein.

 
Praxis-Tipp

Relative Kennzahlen sind besser als absolute

In den meisten Fällen macht es keinen Sinn, absolute Werte als Kennzahlen heranzuziehen. Vielmehr werden im Verhältnis zur Nutzung stehende Kennzahlen zielführender sein, die u. U. auch mit der Zeit angepasst werden müssen, wenn sich entscheidende Voraussetzungen und Annahmen verändern sollten. Auf diese Weise können verständliche und realistische Zielwerte für diese Kennzahlen formuliert werden.

Im Verhältnis zur Nutzung stehende Kennzahlen können beispielsweise sein:

  • Energieeinsatz je Fertigungsstunde
  • Energieeinsatz je gefertigtes Produkt
  • Energieeinsatz je genutzte Fläche
  • Energieeinsatz je genutztes Volumen
  • Energieeinsatz je gefahrener Kilometer

Die Zielwerte der so gebildeten Kennzahlen und deren Umsetzung sind auch immer häufiger Bestandteil von Unternehmens-, Umwelt- oder Nachhaltigkeitsberichten der Unternehmen. Die Ablese- bzw. Erfassungs- und Auswertungshäufigkeit einer Kennzahl wird für diese externen Berichte länger sein als für unternehmensinterne Prozesse. Die externen Berichte erscheinen oftmals orientiert am Geschäftsjahr und dem damit verbundenen Berichtszyklus auf jährlicher Basis. Für die unternehmensinterne Kommunikation ist in den meisten Fällen eine wesentlich kürzere Ablese- bzw. Erfassungs- und Auswertungshäufigkeit einer Kennzahl notwendig. In die unternehmensinterne Berichterstattung müssen wichtige Entscheidungsträger eingebunden werden, damit Entscheidungswege schneller und konsequenter eröffnet werden können. Es wäre fahrlässig, einen guten Energiecontrollingansatz im Unternehmen gefunden und etabliert zu haben, ohne jedoch die daraus resultierenden notwendigen Entscheidungen und Veränderungen ableiten zu können, weil die richtigen Entscheidungsträger nicht eingebunden sind. Es können ebenfalls Rückschlüsse auf das Produktions- bzw. Nutzungsverhalten und dessen Veränderungsmöglichkeiten geschlossen werden. Mithilfe eines geeigneten Energiecontrollings können daher gezielt Unternehmensprozesse optimiert und eine reibungslosere und risikoreduzierte Produktion bzw. Nutzung sichergestellt werden.

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