Ständige Erreichbarkeit: Tipps zu dienstlichen E-Mails

Für viele Mitarbeiter ist es normal, abends oder am Wochenende dienstliche E-Mails zu checken. Um gesundheitliche Folgen zu vermeiden, sind klare Absprachen mit dem Chef wichtig. Zu Hause sollte man folgende feste Regeln beachten.

Um 20.00 Uhr trudelt auf dem Smartphone noch eine E-Mail vom Vorgesetzten ein - viele Mitarbeiter greifen dann zum Handy und lesen sie. «Dabei ist gar nicht immer klar, ob der Chef das tatsächlich erwartet», sagt Frank Brenscheidt von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Klären, was der Chef erwartet

Viele machten das aus vorauseilendem Gehorsam oder aus Neugierde. Dabei habe die Lektüre häufig bis zum nächsten Morgen Zeit. Beschäftigte sollten deshalb mit dem Vorgesetzten klären, was von ihnen erwartet wird.

Ständige Erreichbarkeit macht krank

Viele Unternehmen haben inzwischen Betriebsvereinbarungen getroffen, dass Mitarbeiter nach Feierabend nicht ständig erreichbar sein müssen - zuletzt der Autobauer BMW. In der Freizeit permanent dienstliche E-Mails zu checken und geschäftliche Anrufe anzunehmen, könne auf Dauer krank machen, sagt Brenscheidt. Beschäftigte denken so auch nach Feierabend an den Job - die Erholungsphasen werden zu kurz.

Erreichbarkeit in der Freizeit auf eine feste Zeit begrenzen

Erwartet der Chef die Erreichbarkeit nach Feierabend, begrenzen Mitarbeiter sie idealerweise auf einen festen Zeitraum. Wer in den Urlaub fährt, könne etwa ausmachen, dass er nur an einigen Tagen für eine kurze Zeit zur Verfügung steht. An diese Absprachen sollten Beschäftigte sich dann halten.

Mitarbeiten müssen klare Regeln aufstellen

«Mitarbeiter müssen dem Vorgesetzten signalisieren, dass ihnen die Einhaltung der Regeln wichtig ist», erklärt Brenscheidt. Es ist keine gute Idee, wenn sie dann aus dem Urlaub zu ganz anderen Uhrzeiten anrufen, um dienstliche Belange zu besprechen.

Dienstliche Arbeit zu Hause räumlich auf Arbeitsecke beschränken

Wer zu Hause geschäftliche Telefonate führt und dienstliche E-Mails schreibt, sollte das am besten im Arbeitszimmer machen. «Das Schlafzimmer und die Küche sollten dafür nicht genutzt werden», sagt Brenscheidt. Ist kein Arbeitszimmer vorhanden, richten sich Mitarbeiter zu Hause am besten eine Arbeitsecke mit einem Schreibtisch ein. Sonst werden sie in der ganzen Wohnung an den Job erinnert und können kaum noch abschalten.

dpa