Bundesregierung startet Initiative gegen Einsamkeit

Die Bundesregierung hat eine Strategie mit 111 Maßnahmen entwickelt, um gegen die Einsamkeit in Deutschland vorzugehen, und wird bald das erste Einsamkeitsbarometer vorstellen. Bundesfamilienministerin Lisa Paus betonte die Bedeutung des Themas, das in vielen Nachbarländern bereits als gesellschaftliches Problem anerkannt wird.

Die Bundesregierung will stärker gegen Einsamkeit in Deutschland vorgehen. «Diese Bundesregierung hat das Thema Einsamkeit endlich auf die Tagesordnung gesetzt. Es war viel zu lange in Deutschland ein Tabu-Thema», sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) am Mittwoch (15.5.2024) im Bundestag. Die Bundesregierung habe dazu eine Strategie mit 111 Maßnahmen ausgearbeitet. Sie werde «in Kürze das erste Einsamkeitsbarometer in Deutschland vorstellen». Dieses Barometer solle einen Überblick darüber geben, wie weit Einsamkeit derzeit in Deutschland verbreitet ist. 

Einsamkeit als massives Problem

Die Familienministerin betonte, dass viele Länder um Deutschland herum schon länger erkannt hätten, dass es sich dabei um ein massives Problem handele, und zwar für die gesamte Gesellschaft. Wenn Menschen sich zurückzögen und das Problem sogar chronisch werde, leide eine gesamte Gesellschaft unter Vertrauensverlust.

Kindergrundsicherung: Aktueller Stand

Paus stellte sich am Mittwochmittag zusammen mit Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mehr als anderthalb Stunden lang den Fragen der Abgeordneten. Themen waren dabei unter anderem auch die Kindergrundsicherung, die sich aktuell in der parlamentarischen Beratung befindet, und das Thema Kita-Ausbau in Deutschland. 

Paus zeigte sich zuversichtlich, dass die Kindergrundsicherung nach den Beratungen verabschiedet werde. Das Sozialprojekt, mit dem Paus 5,6 Millionen armutsgefährdete Kinder in Deutschland erreichen will, stand zuletzt in der Kritik. Dabei ging es insbesondere um die Umsetzung der künftigen Auszahlung und darum, wie viel Personal dafür nötig sein wird. Der von Paus zunächst verteidigte Vorschlag der Bundesagentur für Arbeit, 5000 neue Verwaltungsstellen für die Kindergrundsicherung zu schaffen, stieß auf heftige Kritik. 

Paus betonte am Mittwoch, dass es im Parlament derzeit unter anderem darum gehe, wie das Projekt auch mit weniger Stellen umgesetzt werden könne. 

dpa
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