Dr. Hubert W. van Bühren
 

Rz. 273

▪ Die Beweislast für vorsätzliche Brandstiftung liegt beim Versicherer. Die Tatbestände Diebstahl und Brand sind selbstständig und gleichwertig.[396] Wenn Diebstahl nicht bewiesen wird, kann der Versicherungsnehmer sich auf Brand als Schadenursache berufen; ein zweifelhafter Diebstahl hat jedoch indizielle Bedeutung für den Vorsatznachweis.[397]
▪

Folgende Umstände sind gewichtige Indizien für die vorsätzliche Herbeiführung eines Brandes durch den Versicherungsnehmer:[398]

▪ Brand des Fahrzeuges wenige Stunden nach behaupteter Entwendung in räumlicher Nähe zum Standort;
▪ spurenloses Überwinden der Lenkradsperre und keine Spuren des Kurzschließens;
▪ wirtschaftliche Lage des Versicherungsnehmers, die ein Halten des versicherten Fahrzeuges nicht erlaubte;
▪ unrichtige Angaben zu Vorschäden.
[396] BGH – IV ZR 156/08, NJW 2009, 605 = r+s 2009, 233 = VersR 2009, 540 = NZV 2009, 283.
[397] BGH, r+s 1996, 410; OLG Saarbrücken, VersR 1991, 1330; OLG Köln, r+s 1992, 44; OLG Nürnberg, VersR 1994, 87; Saarländisches OLG, SP 1996, 94, 95; OLG Hamm, VersR 1996, 1362; OLG Köln, VersR 1997, 444; OLG Hamm, zfs 1999, 157; OLG Celle, zfs 1999, 158; OLG Köln, SP 2002, 27.
[398] OLG Hamm, NVersZ 1999, 431 = r+s 1999, 144 = VersR 1999, 1358 = zfs 1999, 157; OLG Celle, zfs 1999, 157; OLG Düsseldorf, zfs 2000, 498.

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