Rz. 291

Soweit ein Geschädigter geringere Sozialversicherungsabgaben wegen der Einkommensminderung abzuführen hat, kann er in Höhe dieser Beitragsdifferenz keine Ersatzansprüche stellen.[357] Denkbare Einbußen bei den Barleistungen der SVT (Krankengeld, Arbeitslosengeld, Erwerbsunfähigkeits- oder Altersrente) sind bei der konkreten Schadenabrechnung zu berücksichtigen; häufig sind die Nachteile aber auch durch gesetzliche Regelungen oder den Regress nach § 119 SGB X aufgefangen.

 

Rz. 292

Verstirbt der Unfallbeteiligte zeitlich nach einer Körperverletzung aufgrund unfallfremder Ursachen, können infolge der Nichtabführung von Sozialversicherungsbeiträgen seine Hinterbliebenen zwar eine Minderung z.B. der Hinterbliebenenversorgung (Witwenrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung oder Beamtenversorgung, Betriebsrente) erfahren. Diese Einbuße ist den Hinterbliebenen als mittelbarer Schaden jedoch nicht zu ersetzen.[358]

[357] BGH v. 12.4.1983 – VI ZR 126/81 – BGHZ 87, 181 = DAR 1983, 226 = MDR 1983, 742 = NJW 1983, 1669 = VersR 1983, 663 = zfs 1983, 268; BGH v. 28.9.1999 – VI ZR 165/98 – DAR 2000, 62 = HVBG-INFO 1999, 3361 = MDR 1999, 1505 = NJW 1999, 3711 = NZV 1999, 508 = r+s 1999, 506 = SP 1999, 411 = VersR 2000, 65 = VRS 98, 101 = zfs 2000, 14.
[358] BGH v. 17.12.1985 – VI ZR 152/84 – DAR 1986, 116 = JR 1986, 413 (Anm. von Einem) = JZ 1986, 451 (Anm. Dunz) = MDR 1986, 488 = NJW 1986, 984 = r+s 1986, 67 = SGb 1987, 301 (Anm. von Einem) = VersR 1986, 391 = zfs 1986, 170 = VRS 71, 325; OLG Stuttgart v. 21.7.1987 – 26 O 66/87 – VRS 75, 90 = zfs 1988, 311; Jahnke, Unfalltod und Schadenersatz, § 1 Rn 104 ff.

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