Rz. 56

Auf der Grundlage der zur Verfügung stehenden Handlungsoptionen ist schließlich zu entscheiden, welcher Weg für die weitere Planung der Unternehmensnachfolge eingeschlagen werden soll. Die Strategie sollte hier möglichst abschließend festgelegt werden, um im Anschluss die Details ausarbeiten zu können und sich in diesem Zusammenhang etwa ergebende Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.

 

Rz. 57

Da die Nachfolgeregelung insgesamt in der Regel nur gelingen kann, wenn sämtliche von ihr (unmittelbar oder mittelbar) Betroffenen einverstanden sind bzw. konstruktiv mitwirken, kann es im Einzelfall hilfreich, wenn nicht sogar erforderlich sein, die Familie bereits in die strategische Entscheidung über das Nachfolgekonzept einzubinden. Dies gilt jedenfalls in den Fällen, in denen das Thema Nachfolge bislang in der Familie ein Tabu war bzw. dann, wenn die Mitwirkung bestimmter Personen für die Umsetzbarkeit eines Konzepts entscheidend ist.

 

Rz. 58

Welches Konzept auch immer den Zuschlag erhält, es muss – wie gesagt – betriebswirtschaftlich Sinn ergeben, für die Beteiligten (wenigstens) akzeptabel sein und zivilrechtlich (möglichst rechtssicher) umgesetzt werden können. Sind alle diese Voraussetzungen erfüllt, ist der Punkt erreicht, an dem das Augenmerk auf die steuerlichen Konsequenzen des Angedachten zu richten ist.

 

Rz. 59

Denn auch wenn nur in Ausnahmefällen Gestaltungen, die rein steuergetrieben sind, empfohlen werden können, sind negative steuerliche Konsequenzen durchaus geeignet, ein im Übrigen tragfähiges Konzept zum Scheitern zu verurteilen. Die Steuereffizienz des Nachfolgekonzepts ist daher – neben den anderen bereits erwähnten Gesichtspunkten – von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Darüber hinaus bestehen in der Regel noch diverse Optimierungsmöglichkeiten innerhalb einzelner Komponenten des Gesamtkonzepts. Man denke nur an die Planung, ggf. auch die Optimierung des Umfangs des Verwaltungsvermögens oder das Erfordernis von Poolvereinbarungen zur Eröffnung der erbschaftsteuerlichen Privilegierungen für Produktivvermögen.

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