Rz. 28

Wie soeben dargestellt, sprechen sowohl gesamtwirtschaftliche als auch individuelle Gründe dafür, die Unternehmensnachfolge so sorgfältig zu regeln und vorzubereiten, dass sie im Ergebnis erfolgreich verläuft. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn die unmittelbar und mittelbar Betroffenen sich auf ein für sie selbst akzeptables und objektiv tragfähiges Nachfolgemodell verständigen und dieses anschließend konsequent umsetzen. Hierbei sind neben den individuellen Interessen der Beteiligten auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie das Marktumfeld des Unternehmens zu berücksichtigen. Unternehmen und Unternehmer müssen reif für die Übergabe sein, der Nachfolger reif für die Übernahme. Doch damit nicht genug: Auch rechtlich und steuerrechtlich stellen sich bei der Gestaltung der Nachfolge vielfältige Herausforderungen, die es zu lösen gilt und die handwerklich fehlerfrei abgearbeitet werden müssen. Hierbei gilt der Grundsatz, dass rechtliche und steuerliche Aspekte zwar nicht den Schlüssel zu einer erfolgreichen Nachfolgelösung darstellen. Fehler in diesem Bereich sind andererseits aber durchaus geeignet, ein im Übrigen tragfähiges Nachfolgekonzept zum Scheitern zu verurteilen.

 

Rz. 29

Vor diesem Hintergrund stellt die Planung und Umsetzung der Unternehmensnachfolge eine interdisziplinäre Herausforderung dar, bei der menschliche, familiäre, betriebswirtschaftliche, rechtliche, steuerrechtliche und viele andere Aspekte mehr zu berücksichtigen sind. Deshalb ist es Aufgabe sowohl der Betroffenen als auch ihrer Berater, bei aller Liebe zum Detail das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist hierbei zwingend erforderlich.

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