Zusammenfassung

Cloud Computing gilt als einer der wichtigsten neuen IT-Trends. Doch für viele IT-Anwender ist der Inhalt dieses Begriffs genau so wenig greifbar wie eine weiße Wolke am Sommerhimmel. Cloud Computing wird oft als "IT-Service aus der Steckdose" beschrieben: Jeder, der über einen Internetanschluss verfügt, kann auf IT-Angebote zugreifen wie auf Strom aus dem öffentlichen Netz. Es ist für kleine und mittlere Unternehmen verführerisch, komfortable Anwendungen nutzen zu können, ohne sich um Investitionen, Installationen und Aktualität kümmern zu müssen. Doch alles hat seine Schattenseiten. Wir stellen Ihnen hier die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Cloud-Anwendungen vor, zeigen aber auch mögliche Probleme und Nachteile auf. Wie so oft, führen nur die intensive Beschäftigung mit dem Thema und die individuelle Beurteilung zur richtigen Entscheidung.

1 Die nächste Generation von IT on Demand

Namhafte Internetanbieter wie Amazon, Microsoft und Google bieten bereits interessante Anwendungen im Rahmen von Cloud Computing. Im privaten Umfeld nutzen Anwender externe Angebote zur Speicherung und Verwaltung von Fotos (flickr) und Videos (Youtube) oder zur Texterstellung und Verwaltung (Google Docs). Die Angebote werden komplexer und professionelle IT-Nutzer werden immer intensiver umworben. In der Zukunft soll mit diesen Diensten auch Geld verdient werden.

Cloud Computing ist mehr als nur eine neue Version von Software as a Service (SaaS) oder IT on Demand. Es ist die logische Weiterentwicklung individueller Nutzung komplexer IT-Anwendungen, die nicht nur einen Besitzer haben.

Cloud Computing ist aber nicht die Lösung aller Probleme in den IT-Abteilungen kleiner und mittlerer Unternehmen. Denn nicht jede Aufgabe ist geeignet und nicht jeder Anwender ist in der Lage, das Angebot zu nutzen. Nur eine individuelle Untersuchung kann klären, welche Vorteile realisiert werden können und welche Risiken entstehen.

Abb. 1: Google und Microsoft bieten bereits Anwendungen aus der Wolke (Bildquelle: http://www.ischool.pitt.edu)

2 So funktioniert Cloud Computing

Aufgabe des Cloud Computing ist es, dem Nutzer bestimmte IT-Services mit geringem Arbeitsaufwand, flexibel und preisgünstig zur Verfügung zu stellen. Dabei werden drei Ebenen unterschieden, auf denen sich das Angebot abspielt (s. Tab. 1):

  • Ebene 1: Die Infrastruktur

    Auf der Ebene 1 stellen die Anbieter in der Wolke den Nutzern virtuelle IT-Kapazität zur Verfügung. Genutzt werden kann diese als Speicherplatz oder als Rechenkapazität.

  • Ebene 2: Die Plattform

    Wird die Cloud als Plattform genutzt, übergibt der Nutzer seine Anwendung an den Anbieter in die Wolke. Dort werden die notwendigen Speicher- und Verarbeitungskapazitäten aus dem Angebot konfiguriert und der Anwendung zugeordnet.

  • Ebene 3: Die Anwendung

    Auf der dritten Ebene werden durch den Nutzer Anwendungen aus der Wolke selbst genutzt. Das ist die höchste Form des Cloud Computing.

 
Ebene Kapazitäten Eigene Anwendung Anwendungen
1 Ja Nein Nein
2 Ja Ja Nein
3 Ja Ja Ja

Tab. 1: Angebotsebenen im Cloud Computing

Um diese möglichen Angebote nutzen zu können, ist neben einer speziellen Organisation auch eine besondere Technik notwendig. Verschiedene Anbieter versuchen sich in der Wolke. Entscheidungskriterium ist nicht zuletzt auch die Höhe der Kosten.

2.1 Das Angebot

Grundsätzlich besteht das Angebot des Cloud Computing darin, dem Kunden IT-Kapazitäten und IT-Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Diese Anwendungen müssen zu jeder Zeit und an jedem Ort abgerufen werden können und zudem möglichst auch kostengünstiger als eine eigene Lösung sein.

IT-Kapazitäten

Bei den bereits vorhandenen professionellen Angeboten liegt der Schwerpunkt auf der IT-Kapazität. Dem Nutzer wird Speicherkapazität zur Verfügung gestellt, die schnell eingerichtet werden kann. Der Zugriff darauf kann danach auch ohne Intranet weltweit erfolgen.

Auf diese Weise lässt sich z. B. ein kurzfristiger Bedarf an Speicher befriedigen. Darauf können dann Videos untergebracht werden, die für eine Aktion temporär auf der Website des Nutzers dargestellt werden sollen. Oder es können in einem befristeten Entwicklungsprojekt technische Zeichnungen für das Projektteam gespeichert werden.

Die nächste Stufe ist die Nutzung von Rechnerkapazität in der Wolke. Der Nutzer kann virtuelle Server definieren, auf denen Daten gespeichert und Anwendungen gestartet werden können. Der Anbieter der Leistung sorgt dann für die Verfügbarkeit. Der Nutzer kann schnell und temporär begrenzt Anwendungen verfügbar machen.

IT-Anwendungen

Neben der technischen IT-Kapazität können auch ganze Anwendungen aus der Cloud bezogen werden. Ein Beispiel mit wachsender Bedeutung sind E-Mail-Verwaltungssysteme.

Die zuverlässige und rechtssichere Verwaltung von eingehenden oder ausgehenden E-Mails wird immer komplexer. Es müssen Prüfungen auf Viren oder andere Schädlinge erfolgen und Verschlüsselungen berücksichtigt werden. Zudem wird eine rechtssichere Archivierung immer wichtiger. Alle diese Anforderungen überfordern viele kleine Anwender wie z. B. Freiberufler, Handwerker oder Kleinunternehmer. Die Nutzung e...

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