Führung wird oft mit der Position gleichgesetzt: Wer die Macht hat, anderen sagen zu können, was sie tun sollen, führt. Tatsächlich bedeutet Führung, sozialen Einfluss auszuüben, um andere in Richtung eines gemeinsamen Ziels zu beeinflussen – was sowohl durch die formelle Führungskraft als auch informell erfolgen kann. Wie aber gelingt es, ohne Positionsmacht Einfluss auszuüben?
Traditionelle, zentralistische Führung wird zunehmend als weniger effektiv empfunden. In einer sich ständig wandelnden Geschäftswelt, die von Dynamik und Innovation geprägt ist, ist es notwendig, dass jede und jeder Einzelne mehr Verantwortung übernimmt. Entsprechend gewinnt informelle Führung an Bedeutung, da so eine agilere und anpassungsfähigere Organisationsstruktur ermöglicht wird. Mit weniger steifen Hierarchien und einer stärkeren Betonung von "Empowerment" (deutsch: Befähigung) der Mitarbeitenden eröffnen sich neue Horizonte für Mitarbeitende und Unternehmen gleichermaßen. Hierbei geht es nicht um das Abschaffen von Hierarchien als Selbstzweck, sondern darum, das volle Potenzial jedes Mitarbeitenden zu entfalten und eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die durch Sinnhaftigkeit und Verantwortungsübernahme gekennzeichnet ist.
Tatsächlich ist informelle Führung aber nicht nur für Teammitglieder, die Macht ohne Weisung ausüben wollen, wichtig. Wer sich einmal mit den fünf Ebenen der Fü...