Im Gegensatz zu anderen Prozessen im Unternehmen gibt es im Personalcontrolling besonders großen Nachholbedarf sowohl im Hinblick auf den Ausbaugrad und die Leistungsfähigkeit als auch auf die Prozessorientierung und Prozessstandardisierung.

Personalcontrolling beschäftigt sich mit der Anwendung des Controlling-Gedankens auf die Planung, Steuerung und Kontrolle von Humanressourcen im Unternehmen und hat dabei zwei grundlegende Funktionen:

  • Unterstützung des Personalmanagements bei der Steuerung der Personalprozesse (Personalbeschaffung, Personaleinsatz/-betreuung und Personalfreisetzung etc.) und
  • Integrierte Betrachtung des Faktors Personal im Controlling-Regelkreis.

Die Aufgaben des Personalcontrollings werden arbeitsteilig von Controllern bzw. Personalcontrollern, Personalleitern, Führungskräften der operativen Einheiten und HR-Business-Partnern wahrgenommen, was die Umsetzung eines professionellen Personalcontrollings aufgrund der vielen Schnittstellen anspruchsvoll macht. An dieser Stelle kommt die Prozessmodellierung ins Spiel. Ein generisches Personalcontrolling-Prozessmodell leistet einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Personalcontrollings und hilft dabei, den arbeitsteiligen Prozess für alle Beteiligten transparenter, wirtschaftlicher, effektiver und effizienter zu gestalten. Denn klar definierte Prozesse sind die Grundlage dafür, den Entwicklungsstand des Personalcontrollings gut einzuschätzen, schrittweise zu verbessern und Digitalisierungspotenziale erschließen zu können.

Mit dem Prozessmodell Personalcontrolling 2.0[1] gibt es nun bereits in der 2. Auflage einen auf dem weitverbreiteten, allgemeinen Controlling-Prozessmodell[2] der IGC aufbauenden Standard für Personalcontrollingprozesse und einen Bezugsrahmen für die Personalcontrolling-Prozessdefinitionen. Es handelt sich um ein generisches, allgemeingültiges Modell, das nicht auf einen spezifischen Unternehmenstyp hin erstellt wurde und in weiterer Folge für das jeweilige Unternehmen angepasst werden kann.

Für Personalleiter und (Personal-)Controller dient das Prozessmodell als eine Checkliste zur Beurteilung der eigenen Vorgehensweise. Es eignet sich weiter als Bezugsrahmen für die Prozessstandardisierung und findet darüber hinaus vor allem auch als Grundlage für ein einheitliches Verständnis von Personalcontrolling in zahlreichen Unternehmen und in der Unternehmensberatung Verwendung.

[1] Vgl. Niedermayr/Waniczek/Wickel-Kirsch, 2020.
[2] Vgl. IGC, 2017.

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