Vorgesetzte haben von sich ein bestimmtes Bild ihres Verhaltens und ihrer Wirkung auf andere, ihrer Fähigkeiten und ihrer Leistungen (Selbstbild). Allerdings ist dieses Bild in der Regel eher "grobkörnig" und unvollständig. Es wäre deshalb nützlich, dass sie zunächst selbst über sich Rechenschaft ablegen und dadurch ihr Selbstbild schärfen. Hierfür können sie einen bereits eingeführten Mitarbeiter-Beurteilungsbogen verwenden.

Im Rahmen der Vorgesetztenbeurteilung können die Vorgesetzten sich auch mit Hilfe des hierfür verwendeten Bogens beurteilen. Diese Beurteilung dürfte zu noch realitätsnäheren Ergebnissen führen, weil Bögen zur Vorgesetztenbeurteilung gezielter auf die Funktion und Situation der Führungskräfte eingehen.

Für die Selbstbeurteilung der Vorgesetzten gilt das Gleiche wie für die Selbstbeurteilung der Mitarbeiter: Sie fällt in der Regel kritischer aus als eine Beurteilung durch andere. Und sie setzt in vielen Fällen einen Veränderungsprozess in Gang.

Da Selbstbeurteilungen freiwillig erfolgen sollten, muss es auch dem Vorgesetzten freigestellt sein, wie er mit der Beurteilung umgehen will: er kann sie für sich behalten, mit seinem Vorgesetzten, seinen Mitarbeitern oder anderen Personen seines Vertrauens besprechen (z. B. externem Berater, Coach u. Ä.).

Eine gute Voraussetzung für das Beurteilungsgespräch ist die Selbstbeurteilung der Vorgesetzten. Je kritischer diese sich mit ihrem Selbstbild auseinander setzen, desto besser vorbereitet (und hoffentlich auch selbstkritischer) gehen sie in das Gespräch mit ihren Mitarbeitern. Das kommt der Qualität und den Ergebnissen des Beurteilungsgesprächs zugute.

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