Rz. 8a

Die ICF beschreibt Gesundheit und Krankheit als Ergebnis des Ineinandergreifens physiologischer, psychischer und sozialer Vorgänge und rückt als Ziel die Verbesserung der Teilhabe an den verschiedenen Lebensbereichen (z. B. Lernen, Schreiben, Rechnen, Kommunizieren, Gehen, Körperpflege oder Umgang mit Stress) in den Vordergrund.

Das Modell beschreibt, wie sich die Einschränkung der Funktionsfähigkeit (Einschränkung bei der Körperfunktion und -struktur) auf die Aktivitäten des jeweiligen Menschen (z. B. kann nicht mehr Treppen steigen) und auf seine Möglichkeiten der Beteiligung am beruflichen und gesellschaftlichen Leben (Partizipation) auswirkt. Die negativen Wirkungen können dabei durch die Umwelt (z. B. familiäre und örtliche Lebenssituation) und durch die Eigenschaften eines Menschen in seiner Person (Charakter, Wille, religiöse und sonstige Einstellungen) gemindert oder sogar verstärkt werden.

 
ICIDH (1980) ICF

Impairment

Schäden einer psychischen, physischen oder anatomischen Struktur

Impairments

Beeinträchtigung einer Körperfunktion oder -struktur im Sinn einer wesentlichen Abweichung oder eines Verlustes

Disability

Fähigkeitsstörung, die aufgrund der Schädigung entstanden ist

Activity

Möglichkeiten der Aktivität eines Menschen, eine persönliche Verwirklichung zu erreichen

Handicap

soziale Benachteiligung aufgrund der Schäden und/oder der Fähigkeitsstörung (Behinderung)

Participation

Maß der Teilhabe an öffentlichen, gesellschaftlichen, kulturellen Aufgaben, Angelegenheiten und Errungenschaften
/

Kontextfaktoren

physikalische, soziale und einstellungsbezogene Umwelt, in der ein Mensch das eigene Leben gestaltet

(nach Barbara Fornefeld, 2002).

 

Rz. 8b

Das bio-psycho-soziale Modell der ICF (Modell der Komponenten von Gesundheit und ihrer möglichen Wechselwirkungen)

Damit klassifiziert die ICF die individuellen Auswirkungen einer Krankheit des betroffenen Menschen

  • auf der Ebene von dessen Organen und Organsystemen (Körperfunktion und -struktur) und
  • auf der Ebene seiner noch vorhandenen Aktivitäten (z. B. Selbstversorgung) sowie
  • auf der sozialen Ebene (z. B. Kommunikation mit Freunden),
  • und zwar jeweils unter Berücksichtigung seines individuellen Lebenshintergrundes (Um- und Mitwelt sowie Einstellungen des betroffenen Menschen).

Nachstehend werden einige Begriffe der ICF näher erklärt.

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