Kurzbeschreibung

Diese Checkliste gibt einen Überblick über alle Einflussfaktoren und Verfahren für die Entgeltbestimmung.

Vorbemerkung

Diese Checkliste behandelt alle Einflussfaktoren und Verfahren für die Entgeltbestimmung.

Achtung

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet Benachteiligungen wegen der besonders geschützten acht Merkmale Rasse, ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexuelle Identität (vgl. §§ 1 und 7 Abs. 1 AGG). Das Benachteiligungsverbot betrifft auch die Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen einschließlich des Arbeitsentgelts (vgl. § 2 Abs. 1 Nr. 2 AGG). Dabei ist es gleichgültig, ob das Arbeitsentgelt individualrechtlich vereinbart ist, d. h. im Arbeitsvertrag, oder ob es sich aus kollektivrechtlichen Vereinbarungen ergibt, d. h. aus einem Tarifvertrag oder aus Betriebsvereinbarungen. Sämtliche Vergütungsregelungen (das Gesetz spricht hier von "Vereinbarungen", vgl. § 7 Abs. 2 AGG) müssen in Bezug auf die acht Merkmale diskriminierungsfrei sein.

Für Detailfragen verweisen wir auf das Gleichbehandlungsgesetz (AGG).

Checkliste Entgeltfindung

Einflussgrößen

Unternehmen Position Person Markt
- Größe - Hierarchischer Rang - Ausbildung - Angebot/Nachfrage
- Ertragslage - Funktion - Lebensalter - Konjunktur
- Branche - Personalverantwortung - Berufserfahrung  
- Konzernabhängigkeit - Vollmacht - Firmenzugehörigkeit  
- Standort - Status - Leistung  

Brutto-Lohn-Zusammensetzung

- Brutto-Arbeitseinkommen[1] - Gesetzliche Sozialleistungen - Freiwillige Sozialleistungen

Entgeltzusammensetzung

Grundlohn Zusatzlohn Soziallohn
Bewertung der erwarteten Mitarbeiterleistung aufgrund: Ermittlung der tatsächlich erbrachten Leistung, soweit über erwarteter Leistung, Grundlohnerhöhung in Form von: Ergänzung des Grundlohns um soziale Leistungen; Beispiele:
- Normalleistungsbestimmung - Zuschlägen - Urlaubsgeld
- Arbeitsbewertungsverfahren - Beteiligungen - 13. Monatsgehalt
- Potenzialanalyseverfahren - Prämien - betriebliche Altersversorgung
    - Entgeltfortzahlung (Krankheit)

Arbeitsbewertung

Ablauf   Methoden  
1. Stufe: Normalleistungsbestimmung[2] Summarisch Analytisch
2. Stufe: Arbeits- bzw. Arbeitsplatzbeschreibung - Rangfolgeverfahren[3] - Rangreihenverfahren[4]
3. Stufe: Bestimmung der Anforderungen nach Art und Höhe - Lohngruppenverfahren[5] - Stufenwertzahlenverfahren[6]
4. Stufe: Ermitteln des Gesamtarbeitswerts    
5. Stufe: Zuordnung der Löhne und Gehälter zu den Gesamtarbeitswerten    

Entlohnungsprinzipien[7]

- anforderungsgerecht - qualifikationsgerecht - leistungsgerecht

Entlohnungsgrundsätze

Zeitlohn
  • Entlohnung nach Dauer der Arbeitszeit
  • Lohnhöhe ist unabhängig von der Leistungsmenge
  • Lohnkosten pro Stück fallen mit zunehmender Leistungsmenge
Akkordlohn

Voraussetzungen:

  • Akkordfähigkeit
  • Akkordreife

Arten:

  • Zeitakkord
  • Geldakkord

Ermittlung des Akkordlohns:

  • Festlegung eines Mindestlohns (erwartete Leistung)
  • Akkordzuschlag (tatsächliche Leistung)
Prämienlohn

Zu einem vereinbarten Grundlohn wird eine Prämie für besondere, überdurchschnittliche Leistungen gezahlt:

  • Mengenleistungsprämien
  • Qualitätsprämien
  • Ersparnisprämien
  • Nutzungsgradprämien
zeitkonst. Leistungslohn

An Leistungsmaßstäben orientierter Lohn, der unabhängig vom konkreten Leistungsgrad der Mitarbeiter bezahlt wird

Anwendbar, soweit die Arbeitsorganisation heterogene Leistungen erfordert, das Arbeitsergebnis also nicht von der individuellen Leistungsabgabe eines einzelnen Mitarbeiters allein abhängt, sondern von anderen Mitarbeitern beeinflusst wird
[1] unter Berücksichtigung des gesetzlichen Mindestlohns
[2] Selbstaufschreibungen:

Hierbei wird die Menge ausgeführter Arbeiten erfasst, die auf die geleistete Arbeitszeit zu beziehen ist.

Multi-Moment-Verfahren:

In einem festgelegten Untersuchungsbereich werden in gleichbleibender Reihenfolge an mehreren Arbeitsplätzen die Tätigkeiten erfasst. Durch die Häufigkeit der einzelnen Tätigkeiten kann auf deren Zeitaufwand geschlossen werden.

Refa-Zeitaufnahmeverfahren:

Arbeitsvorgänge werden in Rüst-, Ausführungs- und Verteilzeitanteile zerlegt, die zu einer mengenmäßigen Normalleistung pro Zeiteinheit zusammengefasst werden.

Methods-Time-Measurement (MTM), Work Factor Analysis (WF):

Bearbeitungsvorgänge werden in vordefinierte kleinste Belastungsvorgänge zerlegt, die für die individuelle Aufgabe zur Vorgabezeit addiert werden.

[3] Beim Rangfolgeverfahren werden sämtliche im Betrieb vorkommenden Arbeiten aufgelistet. Anhand der Arbeitsbeschreibungen werden alle Gesamtanforderungen als Ganzes verglichen und in eine Reihenfolge nach dem Schwierigkeitsgrad der Arbeiten gebracht. Diese Rangfolge bildet die Grundlage der Lohn- und Gehaltsdifferenzierung.
[4] Wie beim Rangfolgeverfahren wird auch bei dieser Methode eine Einordnung von der einfachsten bis zur schwierigsten Arbeit vorgenommen, jedoch für jede Anforderungsart getrennt. Die Einzelkriterien der Gesamtanforderung werden nach einem Schema mit Wertzahlen gewichtet, die in Prozenten ausgedrückt werden.
[5] Anhand der Bild...

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