Kaba

NFC im Praxistest

Wie kommen Mitarbeiter in der Unternehmenspraxis mit NFC zurecht? Der Einsatz von NFC-fähigen Smartphones für die Zutrittskontrolle wurde in mehreren Pilotversuchen getestet. Das Fazit: Die Beschäftigen schätzen die einfache Bedienung, haben aber auch Wünsche an die Hersteller.

Bereits 2012 hat der in Kalifornien ansässige Anbieter von Zugangslösungen HID Global Pilotprojekte zur Praxistauglichkeit von NFC-fähigen Smartphones für die Zutrittskontrolle durchgeführt. Ein Test fand in Büros der Firmenzentrale des Instant-Video-Anbieters Netflix statt. Im Ergebnis sagten über 80 Prozent der befragten Netflix-Mitarbeiter, dass die Anwendung zum Entriegeln einer Tür intuitiv funktioniere. Knapp 90 Prozent hielten die Bedienung für einfach.

Test in den USA: Den Smartphone-Akku nicht belasten 

Drei Viertel der Befragten signalisierten ihre Bereitschaft, die NFC-App auf ihr persönliches Smartphone zu laden. Außerdem sagten 81 Prozent, dass ihnen das Bereitstellen und Testen von mobilen Zugangsverfahren in ihrem Unternehmen Spaß bereite und ihre Firma zu einem interessanten Arbeitsplatz gemacht hätte.

Doch die Pilotversuche brachten auch Verbesserungswünsche der Nutzer zutage: Die Teilnehmer wünschten  sich eine permanente Zutritssteuerung, mit der sie Türen öffnen können, ohne eine App starten zu müssen. Sie legten auch Wert darauf, dass diese Lösungen den Akku des Mobiltelefons nicht übermäßig belasten. Darüber hinaus müsste die Funktion auch dann verfügbar sein, wenn der Akku entladen ist. Und aktuelle Tasks auf dem Smartphone sollten dadurch nicht unterbrochen werden. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass NFC-fähige Geräte besser im passiven Modus eingesetzt werden, um den Mitarbeitern eine leichtere Handhabung zu ermöglichen.

Gemeinsamer Versuch in der Schweiz: Einfacher Dokumentendruck

Im November 2013 schlossen sich in der Schweiz der Mobilfunkprovider Swisscom, der Anbieter von Systemen für die Personenidentifikation Legic Identsysteme und das Zeitwirtschaftsunternehmen Kaba zusammen, um gemeinsam daran zu arbeiten, Zeiterfassung und Zutrittskontrolle via NFC in die täglichen Geschäftsprozesse einzubinden.

In diesem Kontext testete Legic die NFC-Technologie im eigenen Unternehmen, parallel zu den kartenbasierten Mitarbeiterausweisen für Mitarbeiter und Besucher. Die Mitarbeiter konnten mit ihrem Mobiltelefon Türen öffnen oder durch Auflegen auf einen Leser im Kopiergerät den Dokumentendruck starten. Auch das Bezahlen von Getränken am Automaten war mit dieser Technik möglich. Ziel des Versuchs war es, zu zeigen, dass diese Technologie auch bei kleinen und mittleren Unternehmen schnell und kostengünstig realisiert werden kann, ohne die gesamte Infrastruktur erneuern zu müssen. Das Klaus U. Klosa, Geschäftsführer des Unternehmens, fiel positiv aus: "Wir waren selbst erstaunt, wie einfach und schnell wir das neue Medium im Einsatz hatten. Selbst kritische Vertreter verstummten, als sie sahen, dass ich zum Beispiel vertrauliche Dokumente durch Auflegen meines Handys auf den Leser im Kopiergerät ausdrucke."

Pilotprojekt in Deutschland: Schlüsselbund im Smartphone

Einer der Vorreiter in Deutschland ist das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT. Mit "Key2Share" hat es Anfang 2013 eine Zutrittskontrolllösung entwickelt, die mithilfe der NFC-Technologie das Smartphone zum Schlüsselbund macht. Die Schlüssel lassen sich zeitlich begrenzen und elektronisch verschicken. Darüber hinaus haben die Besitzer von elektronischen Schlüsseln die Möglichkeit, diese weiterzugeben, indem sie bei Bedarf eine Kopie erstellen und als MMS- oder E-Mail-Anhang verschicken. Geht das Smartphone verloren oder wird es gestohlen, lassen sich die elektronischen Schlüssel aus der Ferne für ungültig erklären. Zusätzlich können die elektronischen Schlüssel an Nutzungsregeln gebunden werden, die sowohl gültige Zeitfenster für die Nutzung definieren als auch die Anzahl der Öffnungen begrenzen.

"Key2Share" ist zunächst als App für die Smartphone-Plattformen Android und Windows Phone 8 verfügbar. Die Sicherheit wird unter anderem dadurch gewährleistet, dass die elektronischen Schlüssel stets an ein mobiles Gerät gebunden sind. Dadurch können Angreifer die Schlüssel nicht stehlen, indem sie die Kommunikation abhören.

Dieses Thema wurde Ihnen präsentiert von der Kaba GmbH, dem Spezialisten für Zeitwirtschafts-, BDE- und Zutrittskontrolllösungen.

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