Nur wenige Ausbildungen zum Mediator erfüllen Anforderungen
Vor rund einem Jahr trat ein neues Mediationsgesetz in Kraft, mit dem der Gesetzgeber die Gerichte entlasten und die außergerichtliche Konfliktlösung fördern will. Doch wer seine Mitarbeiter zum Mediator ausbilden lassen möchte oder selbst eine Ausbildung sucht, sieht sich einem unübersichtlichen Angebot gegenüber. Einheitliche Standards würden bislang fehlen, bemängeln die Tester der Stiftung Warentest.
Große Unterschiede bei Kosten und Dauer
Große Unterschiede gibt es Warentest zufolge zum Beispiel bei den Kosten einer Ausbildung. Diese reichten von 450 Euro für einen Kurs bis zu 9.500 Euro für ein Studium. Gleiches gelte für die Dauer, bei der sich eine Varianz von 80 Stunden bis 3.600 Stunden zeigte. Wer nach der Ausbildung Mitglied in einem Branchenverband werden wolle, müsse zudem darauf achten, dass dieser die Ausbildung auch anerkenne. Die Stiftung Warentest warnt in ihrem Test auch vor dem Titel "zertifizierter Mediator". Da der Gesetzgeber die Ausbildungsrichtlinien noch nicht näher bestimmt habe, dürfe sich bislang noch niemand so nennen.
Interaktive Datenbank hilft bei Vergleich
Für alle, die jetzt eine Ausbildung suchen, hat die Stiftung eine interaktive Datenbank mit Vergleichsmöglichkeiten erstellt und bietet eine Checkliste mit sieben Punkten an. Demnach sollte man bei der Wahl des Anbieters darauf achten, dass fachliche Inhalte und Soft Skills gleichermaßen berücksichtigt werden. Weiter geht es darum, welches Fachwissen und welche Soft Skills vermittelt werden sollten sowie die Unterrichtsmethoden und den Praxisanteil der Ausbildung. Für die Dauer empfehlen die Warentester eine Ausbildung mit einem Umfang von mindestens 200 Zeitstunden über 20 Wochen. Als Zugangsvoraussetzungen seien ein Studienabschluss oder eine vergleichbare Qualifikation und persönliche Reife und die Bereitschaft zur Selbstreflexion sinnvoll.
Die komplette Checkliste stellt die Stiftung Warentest kostenlos zur Verfügung.
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