Status quo Wissensarbeit: Viel Routine, wenig Innovation

Um innovativ und agil zu handeln, brauchen Unternehmen Vordenker in der Digitalisierung. Doch gerade Wissensarbeiter werden, so die Ergebnisse einer Studie von Hays, von zu vielen Routinetätigkeiten blockiert. Dieses Dilemma konnten Unternehmen bisher nicht lösen.

Wissensbasierte Arbeit trägt maßgeblich dazu bei, dass Unternehmen innovativ, schnell und agil handeln können. Kompetenz und Arbeitsweise der sogenannten Wissensarbeiter, also hochqualifizierter Fachkräfte im Unternehmen, schaffen einen hohen Mehrwert, der im digitalen Wandel dringend gebraucht wird. Doch Wissensarbeit ist zu sehr mit Routineaufgaben besetzt. Das zeigt die die Studie "Wissensarbeit im digitalen Wandel" des Personaldienstleisters Hays.

Fachkräfte: Keine Zeit für wissensbasierte Tätigkeiten

Mehr als ein Drittel ihrer Arbeitszeit (36 Prozent) verbringen Wissensarbeiter danach im Durchschnitt mit Routineaufgaben. Besonders ausgeprägt sind die Routinetätigkeiten im Bereich Rechnungswesen (42 Prozent), aber auch im Marketing- und Vertriebsumfeld (41 Prozent). Für die eigentlichen Aufgaben der Fachkräfte bleibt entsprechend weniger Zeit: Nicht mal ein Drittel ihrer Zeit können  Wissensarbeiter im Schnitt für die Lösung komplexer Probleme aufwenden, 36 Prozent für wissensbasierte Tätigkeiten.

 

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Die meisten Wissensarbeiter gehen nicht davon aus, dass sich dies innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre deutlich ändern wird. Zwar rechnet der Großteil der befragten Fachkräfte (wie auch der  Führungskräfte) mit einer teilweise deutlichen Zunahme komplexer Problemstellungen und wissensbasierter Tätigkeiten. Sie erwarten aber nicht gleichzeitig einen Abbau der Routinetätigkeiten. In der Konsequenz würde der Grad der Belastung weiter zunehmen – ein Trend, den viele Wissensarbeiter heute im Berufsalltag wahrnehmen.

Routinetätigkeiten nehmen durch Digitalisierung zu 

Wie Studienautor Frank Schabel, Marketingtleiter bei Hays, in Personalmagazin 11/2017 erklärt, belegen die Ergebnisse, dass es die Unternehmen bis heute nicht geschafft hätten, ihre fähigsten Köpfe vom Tages- und Routinegeschäft zu entlasten, um sich stattdessen gezielt mit komplexen Problemstellungen zu beschäftigen. Denn gerade für komplexe Arbeiten wie beispielsweise dem Aufsetzen neuer Prozesse, die im digitalen Wandel dringend benötigt werden, bringen die Wissensarbeiter hohe Kompetenzen mit. 

Wie Wissensarbeit besser genutzt wird - und was dem entgegensteht

Die Wissensarbeiter selbst nennen neben der mangelnden Zeit, wissensbasiert zu arbeiten und benötigte Kompetenzen zu entwickeln vor allem auch das Problem der mangelnden Anerkennung ihrer Arbeit als Hürde der Wissensarbeit. So sind mehr als die Hälfte der befragten Wissensarbeiter überzeugt, dass ihre Meinung im Unternehmen zu wenig berücksichtigt wird. Nur 37 Prozent der Fachkräfte meinen, überhaupt eine gebührende Wertschätzung zu erhalten.

Zur Studie: 

Für die Studie "Wissensarbeit im digitalen Wandel. Neue Spannungs- und Handlungsfelder“ wurden von Hays 1.215 Menschen aus dem deutschsprachigen Raum befragt, je zur Hälfe Wissensarbeiter und Führungskräfte.

Zum kostenlosen Download gelangen Sie hier.

Schlagworte zum Thema:  Fachkräfte, Digitalisierung