Mit Kranken-Zusatzversicherungen Mitarbeiter werben

Die Arbeitnehmer sind mit den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen nicht zufrieden. Kranken-Zusatzversicherungen sind entsprechend gefragt – eine Chance für Arbeitgeber: Wenn sie solche Zusatzversicherungen fördern, können sie sich im War for Talents positionieren.

Insbesondere mit Leistungen und Behandlungsqualität scheinen die Versicherten unzufrieden zu sein. Jeder zweite Arbeitnehmer (50,7 Prozent) ist darum laut einer Umfrage von Towers Watson davon überzeugt, dass eine Kranken-Zusatzversicherung in Zukunft unverzichtbar wird. Entsprechend sind fast alle Befragten (94 Prozent von 1.000 Umfrageteilnehmern) bereit, selbst finanziell aktiv zu werden. Fast die Hälfte (45,6 Prozent) würde fünf bis 15 Euro monatlich, ein Drittel (33,6 Prozent) 15 bis 40 Euro monatlich für eine Kranken-Zusatzversicherung ausgeben.

Arbeitgeberfinanzierte Zusatzversicherungen sehr gefragt

Mehr als die Hälfte der Befragten (53,0 Prozent) findet die Option einer arbeitgeberfinanzierten Kranken-Zusatzversicherung sehr interessant. Damit rangiert diese Form der betrieblichen Nebenleistung direkt hinter der betrieblichen Altersversorgung (68,2 Prozent Interessierte) und noch vor dem Arbeitszeitkonto (45,7 Prozent).

"Die Studie untermauert die Ergebnisse der Towers-Watson-Studie zur Arbeitnehmerperspektive auf Altersversorgung und die bAV: Heutige Mitarbeiter denken langfristig und machen sich um Vorsorgethemen wie Finanzierung des Ruhestands und Gesundheitsvorsorge Gedanken", fasst Towers-Watson-Expertin Siefer zusammen. "Gesundheitsförderung wird für Mitarbeiter ein immer wichtigerer Faktor in ihrem Leben und auch bei der Wahl ihres Arbeitgebers. Daher wird der Bedarf an Kranken-Zusatzversicherungen in den nächsten Jahren noch weiter steigen. Bislang haben jedoch noch wenige Unternehmen den Trend erkannt, obwohl sie mit passenden Angeboten im War for Talents punkten könnten. Wer das betriebliche Gesundheitsmanagement durch das Angebot von Zusatzversicherungen ergänzt, positioniert sich als Vorreiter und ermöglicht durch die aktive Förderung des Wohlergehens der Mitarbeiter Krankheitsvermeidung und die Reduktion von Ausfalltagen."

Pflegeergänzungsversicherung und Zahnersatzpolice gefragt

Die gefragteste Zusatzversicherung ist die Zahnersatzpolice. Jeder zweite Befragte (50,1 Prozent) besitzt bereits einen entsprechenden Versicherungsvertrag. Von den Befragten, die noch keine Zahnersatzversicherung abgeschlossen haben, planen fast drei Viertel (72,2 Prozent) den Abschluss innerhalb der nächsten zwei Jahre. Auch die Bereitschaft, für regelmäßige Vorsorgeleistungen wie zum Beispiel Schutzimpfungen, Gesundheitschecks und Hautkrebsuntersuchungen privat zuzuzahlen, ist stark angestiegen: Mehr als zwei Drittel (68,9 Prozent) der Befragten planen den Abschluss einer entsprechenden Zusatzversicherung innerhalb der nächsten zwei Jahre. Derzeit verfügt nur etwa jeder achte Befragte (12,3 Prozent) über eine entsprechende Police.

Auch die Absicherung des Pflegerisikos hat für die Befragten eine hohe Priorität. Mehr als die Hälfte (54,9 Prozent) plant in den nächsten zwei Jahren eine entsprechende Police abzuschließen. Derzeit besitzt jedoch noch nicht einmal jeder Zehnte (8,7 Prozent) der Befragten eine Pflegeergänzungsversicherung.

Hintergrundinformationen zur Studie

Für die Studie "Kranken-Zusatzversicherung – Bedarf an Gesundheitsleistungen" befragte Towers Watson rund 1.000 Arbeitnehmer im Alter von 20 bis 55 Jahren, die gesetzlich pflichtig oder freiwillig krankenversichert sind, zu ihrer Haltung gegenüber einer betrieblich geförderten Kranken-Zusatzversicherung.

Hinweis: Alle Informationen, die Unternehmen zur betrieblichen Kranken-Zusatzversicherung wissen müssen, finden Sie im Gesundheits-Spezial des Personalmagazins, Ausgabe 2/2013.