Mediative Führung: Wie Konflikte Teams positiv verändern

Was ist ein Mittel erfolgreicher Führung? Konflikte, so Robert Malinowski in der aktuellen Ausgabe des Personalmagazins. Der HR-Business Partner und Buchautor erklärt darin, wie sich der mediative Führungsstil die positiven Aspekte von Konflikten zunutze macht.

Konflikte werden in Teams häufig als Störfaktor gesehen. Es gilt sie so weit wie möglich zu vermeiden oder so schon im Kern zu ersticken. Dass es auch einen anderen Zugang zu Konflikten geben kann, zeigt der Ansatz der mediativen Führung: Hier steht der Konflikt Im Mittelpunkt des Führungsstils. Deshalb müssen Vorgesetzte, die ihre Mitarbeiter auf diese Art führen möchten, über ein gutes Konfliktverständnis, eine gute Konfliktwahrnehmung sowie Fähigkeiten  der Konfliktbearbeitung verfügen, erklärt Malinowski im Personalmagazin, Ausgabe 9/2013. Sie sollten  Konflikte als normal ansehen und annehmen, dass diese regelmäßig zu erwarten sind.

Mediative Führungskräfte sehen den Konflikt nämlich als notwendiges Phänomen sozialer Interaktion. Sie konzentrieren sich auf die positive Chance, die ein Konflikt sein kann: Er ist nicht länger eine Störgröße, sondern ein Indikator für Veränderungsbedarf, eine Lernchance und Antrieb für neue Lösungen, so erläutert der HR-Experte den Nutzen. Organisationen können sich also gerade deshalb weiterentwickeln, weil es Konflikte gibt.

Beteiligte sind in der Lage, ihren Konflikt selbst zu regeln

Eine Führungskraft, die mediativ führen möchte, muss über ein gutes Gespür für Konflikte verfügen und diese früh erkennen, fordert Malinowski, der HR Business Partner bei der EnBW Erneuerbare und Konventionelle Erzeugung AG ist. So habe sie die Möglichkeit, Konflikte auf einer geringen Eskalationsstufe zu bearbeiten und somit die Chancen einer erfolgreichen Konfliktbearbeitung zu erhöhen. Bei der konkreten Arbeit am Konflikt sollte die Führungskraft großen Wert auf die Emotionen der Beteiligten legen, diese bearbeiten und die dahinterliegenden Motive ergründen, erklärt der HR-Business Partner und Buchautor. Denn damit könne die Anerkennung der jeweiligen Sichtweise gewährleistet werden und die Konfliktparteien Verständnis für die Gegenpartei entwickeln.

Dabei solle die mediative Führungskraft jedoch immer davon ausgehen, dass die Konfliktbeteiligten in der Lage sind, ihren Konflikt inhaltlich selbst zu regeln, so Malinowski im Personalmagazin. Die Aufgabe des Vorgesetzten besteht folglich darin, in diesem Prozess die förderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen und die Kommunikation zu steuern – nicht darin, den Konflikt an sich zu lösen. Dafür müsse er über eine Vielfalt an Frage-, Kommunikations-, Moderations- Visualisierungs-und Kreativitätstechniken verfügen. Das zentrale Mittel dabei sei das aktive Zuhören, so Malinowski weiter.

Mediative Grundhaltung und Techniken sind erlernbar

Doch diese Techniken sind nicht allein entscheidend für den Erfolg: Erst aus einer mediativen Grundhaltung heraus entfalte dieser Führungsstil seine Wirkung, erläutert der Autor. Die gute Nachricht dabei: Niemand muss zur mediativen Führungskraft geboren sein. Denn all diese mediativen Techniken und auch die Konfliktkompetenz können erlernt werden. Und die Anstrengung lohnt sich: Mit Mediationskompetenz gewinne eine Führungskraft an Handlungsoptionen, so fasst Malinowski den Mehrwert des Führungsstils zusammen, da sie ihre Führungskompetenz erweitert und somit situativ aus einem breiteren Methodenrepertoire schöpfen kann.

Robert Malinowski gibt in seinem Buch "Der mediative Führungsstil", das dieses Jahr bei Tredition Hamburg erschienen ist, inen Einblick in die Welt des mediativen Denkens.

Den kompletten Artikel "Konflikte als Chance begreifen" lesen Sie in Ausgabe 09/2013 des Personalmagazins.

Schlagworte zum Thema:  Mitarbeiterführung, Mediation