MBA: Business School Akkreditierungen im Überblick

Die Akkreditierung eines MBA-Anbieters stellt sicher, dass die Lehre nach wissenschaftlichen Maßstäben erfolgt und dass die Business School bestimmte Standards erfüllt. Aber die jeweiligen Akkreditierungsorganisationen setzen unterschiedliche Schwerpunkte. Die wichtigsten Gütesiegel im Überblick.

Eine Akkreditierung ist ein wichtiges Qualitätskriterium für ein MBA-Programm oder eine Business School. Die bekanntesten Akkreditierungsorganisationen sind: AACSB in den USA, AMBA in Großbritannien, FIBAA in DACH sowie EFMD in Europa. Trägt eine Business School Akkreditierungen von AACSB, AMBA und EFMD, spricht man von "Triple Crown".

AACSB: über 900 Business Schools regelmäßig überprüft

Die "Association to Advance Collegiate Schools of Business" (AACSB) mit Sitz in Tampa (Florida), den Niederlanden und Singapur ist eine global tätige Nonprofit-Organisation, die bereits 1916 gegründet wurde. Sie evaluiert keine einzelnen Studiengänge, sondern immer nur die gesamte Schule. Aktuell sind über 900 Business Schools mit einem postgradualen Wirtschaftsstudium AACSB-akkreditiert, in Deutschland sind es elf Business Schools. Zur Akkreditierung gehören eine Selbstevaluation der Business School sowie eine regelmäßige Überprüfung durch die AACSB.

AMBA: einzelne Studienprogramme werden akkreditiert

Die "Association of MBAs" (AMBA) mit Sitz in London wurde 1967 ins Leben gerufen. Im Gegensatz zur AACSB akkreditiert sie die einzelnen Studienprogramme, nicht die ganze Business School. Aktuell sind MBA, DBA (Doctor of Business Administration) und Masterprogramme an mehr als 260 Business Schools in über 75 Ländern akkreditiert. Der Schwerpunkt der Akkreditierungen liegt jedoch auf britischen MBA-Programmen.

FIBAA: Schwerpunkt auf Wirtschaft, Rechts- und Sozialwissenschaften

Die "Foundation for International Business Administration Accreditation" (FIBAA) mit Sitz in Bonn und Zürich wurde 1994 von den Spitzenverbänden der deutschen, österreichischen und schweizerischen Wirtschaft gegründet. Die FIBAA richtet sich fächerübergreifend an Hochschulen und andere Bildungsanbieter, setzt aber einen Schwerpunkt auf den Bereich Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie die Management-Qualifizierung. Das FIBAA-Qualitätssiegel wird nach den Maßstäben des deutschen Akkreditierungsrates vergeben – an Hochschulen und Studienprogramme weltweit.

EFMD: Europäisches Pendant zur AACSB

Die "European Foundation for Management Development" (EFMD) vergibt seit 1997 das EQUIS-Gütesiegel (European Quality Improvement System). Die Idee war, ein europäisches Pendant zu der amerikanischen AACSB zu schaffen. Die EFMD zählt nahezu 1.000 Institutionen in über 90 Ländern als Mitglieder und ist die größte Vereinigung von Business Schools, Universitäten und Unternehmen in Europa. Akkreditiert werden ähnlich wie bei der AACSB die Bildungsträger, keine einzelnen Programme. Der Schwerpunkt liegt auf europäischen Schulen, auch einige Business Schools außerhalb Europas tragen eine EQUIS-Akkreditierung. Aktuell sind über 200 Business Schools akkreditiert, davon sechs in Deutschland.

Institutionelle Akkreditierung, Programmakkreditierung oder Systemakkreditierung

Zusätzlich zu diesen Agenturen messen weitere Akkreditierungsstellen die Qualität der Business Schools (institutionelle Akkreditierung) oder einzelner Programme (Programmakkreditierung), zum Beispiel die AAQ (Schweizerische Agentur und Qualitätssicherung), die AHPGS (Akkreditierungsagentur für Studiengänge im Bereich Gesundheit und Soziales) oder ASIIN (Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik). Welche Agenturen für eine Tätigkeit in Deutschland zugelassen sind, hat die Stiftung Akkreditierungsrat zusammengestellt.

Darüber hinaus gibt es die Systemakkreditierung, mit der das interne Qualitätssicherungssystem einer Hochschule überprüft wird. Eine positive Systemakkreditierung durch den Akkreditierungsrat bescheinigt der Hochschule, dass ihr Qualitätsmanagementsystem im Bereich von Studium und Lehre geeignet ist, das erreichen der Qualifikationsziele und die Qualitätsstandards ihrer Studiengänge zu gewährleisten.

MBA-Studiengänge: Ist die Akkreditierung noch aktuell?

Die Akkreditierung sollte bei der Suche nach einem passenden MBA- oder Masterprogramm eine wichtige Rolle spielen, denn sie hilft dabei, unseriöse Anbieter zu erkennen. Da auf dem MBA-Markt viel Bewegung ist, empfiehlt es sich, genau zu überprüfen, ob der anvisierte Studiengang beziehungsweise die Business School die Akkreditierung, mit der geworben wird, tatsächlich noch trägt. Zusätzlich zu der aktuellen Akkreditierung sollten Personen, die ein MBA-Studium in Erwägung ziehen, weitere Auswahlkriterien hinzuziehen, unter anderem Erfahrungsberichte von Absolventen. Auch die Inhalte und Kosten sollten im Vorfeld genau unter die Lupe genommen werden.


Im aktuellen Sonderheft "Personalmagazin plus: MBA-Programme 2022/2023" finden Sie Trends, aktuelle Einblicke in die MBA-Welt sowie ein Verzeichnis von MBA-Anbietern. Das Sonderheft können Sie hier kostenlos als PDF herunterladen.


Das könnte Sie auch interessieren:

Beste deutsche Business School ist wieder die ESMT Berlin

Erfahrungsbericht: Wenn sich der Mut für ein MBA-Studium auszahlt

Was ist ein MBA? Die vielen Formate des Management-Studiums

Schlagworte zum Thema:  MBA, Weiterbildung, Studium