Gehen macht nicht nur gesund, sondern auch kreativ

BGM-Beauftragte fordern schon lange, dass Mitarbeiter mehrmals am Tag von ihrem Arbeitsplatz aufstehen sollten um sich zu bewegen – etwa zum Drucker gehen oder einfach so zur Auflockerung etwas bewegen. Dies fördere die Gesundheit und entspanne.
Dass Gehen auch die Kreativität anregt, haben nun Forscher der Stanford University, indem sie ein Experiment mit 176 Studenten durchführten. Diese teilten sie in verschiedene Gruppen auf: Eine Gruppe bewegte sich innerhalb eines Gebäudes auf einem Laufband, während eine zweite Gruppe im Gebäude saß. Die Teilnehmer beider Gruppen waren dabei mit dem Gesicht in Richtung einer weißen Wand gerichtet. Zwei weitere Gruppen waren im Freien unterwegs: Eine Gruppe bewegte sich dabei gehend, während die Teilnehmer der anderen Gruppe im Rollstuhl über das Gelände gefahren wurden. Die Rollstuhlfahrer sollten dabei die gleichen visuellen Eindrücke bekommen wie diejenigen, die gingen. Im Anschluss daran führten die Wissenschaftler mit allen Teilnehmern einen Kreativitätstest durch.
Kreativität steigt um bis zu 60 Prozent
Dabei stellten sie fest, dass die überwiegende Mehrheit der Studienteilnehmer mehr Kreativität an den Tag legte, wenn sie vor dem Test gegangen waren. Dabei war es unerheblich, ob der Spaziergang an der frischen Luft oder auf dem Laufband vor der weißen Wand stattgefunden hatte. In einem Teilexperiment testeten die Forscher, wie sich die kreative Leistung veränderte, wenn sie zuerst saßen und sich anschließend auf dem Laufband bewegten. Die Kreativität der Teilnehmer sei auf dem Laufband im Vergleich zum Sitzen um bis zu 60 Prozent gestiegen, so die Studienautoren.
Gehen beeinflusst nicht alle Denkprozesse positiv
Leider konnten die Wissenschaftler die positiven Effekte nicht bei allen Denkprozessen nachweisen: Während die Gehbewegung zwar kreativem Brainstormen zugute kam, konnten die Forscher keinen positiven Effekt auf Denkprozesse nachweisen, die eine einzige, korrekte Antwort erforderten. Deshalb empfehlen die Wissenschaftler die Geh-Strategie vor allem für Prozesse, die nach einer frischen Perspektive oder neuen Ideen verlangen. "Wir behaupten nicht, dass Gehen jemanden zum Michelangelo macht", schränkt Marily Oppeezzo, eine der Studienautoren, ein. "Aber es kann in der Anfangsphase von kreativen Prozessen helfen."
Plädoyer für Meetings im Gehen
Die Forscher wollen nun die kausalen Zusammenhänge weiter untersuchen. Eine weiterführende Frage dabei, die auch Berufskreative interessieren dürfte, könnte sein, ob das Gehen selbst für den Kreativitätsschub verantwortlich ist, oder ob auch andere moderate Bewegungen dafür infrage kommen. In der Zwischenzeit wisse man aber, dass Bewegung wichtig und ständiges Sitzen ungesund sei, so Oppeezzo. "Unsere Studie zeigt einmal mehr, dass physische Aktivitäten in den Tagesablauf integriert werden sollten." Dies könne etwa geschehen, wenn Meetings im Gehen statt im Sitzen gehalten würden. "Dann wären wir alle gesünder, und vielleicht auch innovativer", so die Co-Autorin.
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