Generationenkonflikt: Ältere und jüngere Führungskräfte

Der demografische Wandel führt dazu, dass jüngere Führungskräfte bedeutend ältere Mitarbeiter anleiten müssen. Dies verletzt gesellschaftliche Normen, die höheres Alter mit höherem Status verbinden - und stellt neue Anforderungen ans Führungsverhalten, schreibt "Personal Quarterly".

Die Mehrheit der Personalentscheider hierzulande geht davon aus, dass es in Zukunft vermehrt Probleme mit der Konstellation "Jung führt Alt" in Arbeitsumgebungen geben wird. Der demografische Wandel, in dessen Verlauf der Anteil älterer Arbeitnehmer deutlich anwachsen wird, bedingt diese Entwicklung.

Erkenntnisse sind noch spärlich

Allerdings ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik bisher noch eher dürftig, schreiben Professor Jürgen Wegge, der an der Technischen Universität Dresden Arbeits- und Organisationspsychologie lehrt, sowie Paulina Bilinska und Franziska Grellert, die am Lehrstuhl mit ihm forschen, in Ausgabe 03/2014 der "Personal Quarterly". Eine Befragung mit 16 Führungskräften, davon je acht jüngere (Durchschnittsalter: 32 Jahre) und acht ältere (Durchschnittsalter: 54 Jahre), und ein Workshop mit zehn Personalverantwortlichen haben nun zu neuen Erkenntnissen geführt, welche das dreiköpfige Wissenschaftlerteam im Wissenschaftsmagazin "Personal Quarterly" präsentiert.

Jüngere Führungskräfte erleben häufiger Konflikte

Tatsächlich beschreiben demnach jüngere Führungskräfte ein tendenziell konfliktreicheres Verhältnis zu älteren Mitarbeitern. Allerdings legen sie auch einen differenzierteren Führungsstil an den Tag als ältere Führungskräfte und berücksichtigen die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter in besonderer Weise. Als sehr negativ erweisen sich in diesem Zusammenhang unter anderem Verhaltensweisen wie Unsicherheit, gespielte Autorität und die Verwendung der Du-Anrede ausschließlich unter gleichaltrigen Mitarbeitern.

Junge Führungskräfte sollten in jedem Fall altersgerechte Führung trainieren, bevor sie eine entsprechende Aufgabe wahrnehmen - so das Fazit der Autoren.

Weitere Informationen zum Wissenschaftsjournal " Personal Quarterly" und den vollständigen Artikel finden Sie hier.

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