Führung: Mit Soft-Skills vom COO zum CEO

Wer zur Klasse der Chiefs gehört, hat es geschafft. Auf dem Weg zum Chief Executive Officer, dem CEO, hat einer neuen Studie zufolge der Chief Operating Officer mit ausgeprägten Soft Skills die besten Voraussetzungen.

Demnach sehen COOs ihre Position auf dem Weg nach ganz oben häufig nur als Zwischenstation an. 40 Prozent erwarteten, in den kommenden fünf Jahren zum CEO befördert zu werden. Das Ende der Karriereleiter sahen im COO-Posten nur ein Drittel der Befragten.

Kommunikations- und Führungsstärke ebnen den Weg

Auf dem Weg dorthin kommen den als ehrgeizig geltenden COOs ausgeprägte Führungsqualitäten und überdurchschnittliche zwischenmenschliche Fähigkeiten zugute. Diese Soft-Skills bezeichnen laut Studie 87 Prozent als die wichtigsten Eigenschaften eines COOs bezeichnen. „Manager in dieser Position haben intensiven Kontakt mit Menschen aus allen Geschäftsbereichen ihres Unternehmens und treten immer wieder als Change-Agent auf. Soft-Skills wie Kommunikations- und Führungsstärke sind deshalb unerlässlich“, so Dr. Krystian Pracz, Advisory Markets Leader Deutschland, Schweiz, Österreich bei Ernst & Young, in deren Auftrag weltweit mehr als 300 COOs und rund 50 weitere Manager der C-Ebene aus Unternehmen befragt wurden.

Aufgaben werden komplexer

Zu den anspruchsvollsten Aufgaben gehört nach Einschätzung von 30 Prozent der befragten COOs ihre Rolle im Management-Team. Diese Einschätzung werde von den Vorstandskollegen bestätigt, stellen die Studienautoren fest. Ein Drittel gab zudem an, dass ihre Aufgaben im Unternehmen in den vergangenen Jahren komplexer und schwieriger geworden seien. Zögerlich gehen COOs dabei jedoch nicht vor. Demnach schätzen 60 Prozent der Befragten an ihrem Job gerade die Komplexität und Vielfalt der Aufgaben.

Das wird auch von den Vorstandskollegen anerkannt. 65 Prozent aller Top-Manager fordern demnach, dass der COO ihres Unternehmens stärker in strategische Entscheidungen eingebunden werden soll. Bislang hätten jedoch erst die Hälfte der COOs strategische Transformationsprozesse mitgestaltet. Wer kaum sichtbar ist oder eingebunden wird, muss befürchten, dass seine Position gestrichen wird, wie es laut Ernst & Young bei den COOs der Fall sei. „Die weltweit sinkende Zahl der COO-Stellen begründet sich auch in der geringen Außenwahrnehmung dieser Managementposition. Verdeckt durch den CEO kommt der Beitrag des COO zum Geschäftserfolg häufig nicht zur Geltung“, sagt Dr. Krystian Pracz. Anders sei es nur in Europa. Hier steige entgegen dem globalen Trend die Zahl der COOs und werde mittlerweile von 37 der 97 größten Unternehmen in der Eurozone und Großbritannien besetzt.