Führungskompetenz

Frauen führen mit anderen Schwerpunkten als Männer


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Frauen führen mit anderen Schwerpunkten als Männer

Eine Studie des Verbands deutscher Unternehmerinnen kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen nur in Nuancen anders führen als Männer. Die kleinen Unterschiede seien jedoch dafür verantwortlich, dass sie andere Schwerpunkte setzen als ihre männlichen Kollegen.

Für die Studie "Mitten im Leben" ließ der Verband deutscher Unternehmerinnen (VDU) in Kooperation mit der Deutschen Bank rund 440 seiner Mitglieder befragen sowie 200 Führungsspitzen aus dem Mittelstand, darunter Männer und Frauen. Ganz oben steht für die Frauen die Kundenbindung: 98 Prozent halten sie für besonders wichtig. Dagegen landet dieses Instrument in der Vergleichsgruppe nur auf Platz vier (88 Prozent). Hier hat die Mitarbeiterbindung Vorrang (98 Prozent), die bei den Unternehmerinnen noch hinter der strategischen Planung (93 Prozent) rangiert.

Fokus auf Weiterbildung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die Unternehmerinnen setzen laut Studie auf nachhaltige Instrumente, damit ihr Unternehmen für Fachkräfte attraktiv ist: So bieten 65 Prozent der Befragten interne Weiterbildung an, 56 Prozent haben Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingeführt.

Sonderleistungen, wie Dienstwagen oder Bonuszahlungen, spielen in frauengeführten Unternehmen mit knapp 30 Prozent eine untergeordnete Rolle, so die Autoren der Studie.

Von der Politik fordern 97 Prozent der befragten Unternehmerinnen stärkere Investitionen in die Bildung, 90 Prozent erwarten einen Ausbau der Kinderbetreuung. Die Einführung einer Frauenquote für Aufsichtsräte halten 64 Prozent für notwendig – gegenüber lediglich 15 Prozent in der Vergleichsgruppe aus dem Mittelstand.

Frauen sehen Boni und Dienstwagen nicht als größte Bindungsfaktoren

Stephanie Bschorr, Präsidentin des VDU, sagte bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin: "Die Umfrage zeigt, dass Frauen an der Spitze von Unternehmen andere, feiner justierte Prioritäten setzen. Sie achten auf Bildungs- und Chancengleichheit und wissen aus ihrem persönlichen Erfahrungshorizont, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Mitarbeiter eher an ein Unternehmen bindet als Boni oder Dienstwagen. Unternehmerinnen führen nicht gänzlich anderes als Entscheider aus dem Mittelstand. Es sind die Nuancen, die den kleinen, aber wesentlichen Unterschied ausmachen und von dem die Wirtschaft noch viel stärker als bisher profitieren sollte."


2 Kommentare
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H

HRFreak

Wed Apr 10 13:01:53 CEST 2013 Wed Apr 10 13:01:53 CEST 2013

Stimmt das wirklich? Hängt die Wertschätzung von Weiterbildung nicht auch vom Alter oder der Branche ab? Die Botschaft passt zu den Interessen des Verbandes, der die Studie in Auftrag gegeben hat, und sollte edshalb mit Vorsicht behandelt werden. Die Hauptbotschaft geht dabei fast unter: Es gibt keine großen Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei der Führung.