Beliebte Ausbildungsberufe gestern und heute
Kauffrau/Kaufmann im Einzelhandel ist und bleibt der beliebteste Ausbildungsberuf in Deutschland. Laut einer Statista-Auswertung auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts erlernten 2020 insgesamt 24.894 junge Menschen diesen Beruf. 2003 waren es sogar 28.773 Azubis.
Ausbildung: Kaufmännische und Verkaufsberufe sind gefragt
Auch der zweit-beliebteste Ausbildungsberuf bleibt über die Jahre hinweg der gleiche, auch wenn sich das Berufsprofil und die Bezeichnung in der Zwischenzeit geändert haben: 22.938 angehende Kaufleute für Büromanagement zählte das Statistische Bundesamt 2020. Im Jahr 2003 stand die Ausbildung zur Bürokauffrau bzw. zum Bürokaufmann mit 24.389 Personen an zweiter Stelle des Berufe-Rankings.
Auf den weiteren Rängen der beliebtesten Ausbildungsberufe hat sich im Laufe der Zeit jedoch eine Veränderung ergeben. Angehende Verkäufer oder Verkäuferinnen machen heute mit 21.279 Personen die drittgrößte Azubi-Gruppe aus. 2003 erlernten 15.405 Personen diesen Beruf, der damals auf Rang sieben der Berufe-Hitliste stand.
Fachinformatik und Elektronik ziehen junge Leute an
Weitere stark nachgefragte Ausbildungsberufe sind aktuell: Kraftfahrzeugmechatroniker/in (19.434 Azubis), Medizinische/r Fachangestellte/r (15.750 Azubis), Fachinformatiker/in (15.126 Azubis), Industriekaufmann/-kauffrau (14.376 Azubis) und Elektroniker/in (13.770 Azubis).
Früher waren Handwerks- und Dienstleistungsberufe stärker nachgefragt
Vor knapp 20 Jahren standen die Industriekaufleute (18.583 Azubis) an vierter Stelle auf der Beliebtheitsskala, gefolgt von Koch/Köchin (16.434 Azubis), Friseur/in (15.985 Azubis), Verkäufer/in (15.405 Azubis) und Arzthelfer/in (15.262 Azubis) – alles Berufe, die heute nicht mehr unter den acht beliebtesten Berufen zu finden sind. Der Beruf des Kochs bzw. der Köchin findet sich nicht einmal mehr unter den Top 20 der beliebtesten Ausbildungen.
Männer wählen MINT-Berufe, Frauen medizinische Ausbildungen
Noch immer weisen Ausbildungsberufe eine traditionelle Geschlechterverteilung auf. Auch heute bewerben sich wenige Frauen auf MINT-Berufe. In der aktuellen Top-8-Liste der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sind drei Berufe vertreten, bei denen der Frauenanteil der Azubis nur im einstelligen Bereich liegt: Kraftfahrzeugmechatroniker/in (4,4 Prozent Frauenanteil), Fachinformatiker/in (8,3 Prozent Frauenanteil) und Elektroniker/in (2,5 Prozent Frauenanteil). Unter den Medizinischen Fachangestellten finden sich dagegen nur sehr wenige männliche Azubis (96,6 Prozent Frauenanteil).
Der Ausbildungsmarkt leidet weiter unter der Pandemie
Der Ausbildungsmarkt ist weiterhin stark von den Einschränkungen durch die Coronapandemie betroffen. So ist die Zahl an gemeldeten Ausbildungsstellen und auch die Anzahl der Azubi-Bewerberinnen und -Bewerber 2020/21 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nochmals deutlich zurückgegangen.
Laut Bundesagentur für Arbeit waren bis Mai 2021 447.900 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet – drei Prozent weniger als im Mai 2020 und minus neun Prozent im Vergleich zu 2019. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber (366.700) ging im Vergleich zu 2020 um acht Prozent zurück (minus neun Prozent im Vergleich zu 2019).
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