Mehr Vertrauen in Informationen des Arbeitgebers als in die Medien
Arbeitnehmer wissen zu wenig über die betriebliche Altersversorgung, so das Fazit einer repräsentativen Befragung von Deloitte unter 2.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Nicht einmal jeder zweite (42 Prozent) der befragten Arbeitnehmer fühlt sich zum Thema betriebliche Altersversorgung ausreichend informiert.
Unzureichende Kenntnisse über bAV
Die Verantwortung hierfür sehen die Studienautoren in erster Linie bei den Arbeitgebern. Käme es hier nicht zu signifikanten Fortschritten, so die Schlussfolgerung der Vorsorgeexperten, werde es noch viele Jahre – wenn nicht Jahrzehnte – dauern, bis insgesamt eine befriedigende Informationslage bei diesem Thema herrsche.
@Deloitte: Arbeitnehmer wissen zu wenig über die #bAV – nur 42 Prozent der Befragten fühlen sich informiert.
Click to tweet
Die fatale Folge der Unkenntnis: Obwohl es ein breites Bewusstsein dafür gibt, dass die gesetzliche Rente keineswegs ein auskömmliches Alterseinkommen sichert, ist im Verlauf der vergangenen drei Jahre, so die Studienergebnisse, keine höhere Nutzung der bAV zu beobachten. Eine Entgeltumwandlung betreiben nur 22 Prozent der befragten Arbeitgeber.
bAV: Mehr Vertrauen in Arbeitgeber als in die Versicherungsanbieter
Das Vertrauen in die Information ist ein weiterer zentraler Indikator für das Wissen der Arbeitnehmer. Da eine eigene Beteiligung an dem Aufbau von Altersversorgung eine Investitionsentscheidung des Einzelnen darstellt, ist Vertrauen erfolgskritisch für die Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung. 2019 beantworteten 43 Prozent der Arbeitnehmer die Frage, ob sie Vertrauen in die Informationen zur bAV haben, mit "Ja".
Das höchste Vertrauen in die Informationen zur bAV wird dabei dem Arbeitgeber entgegengebracht (28 Prozent), gefolgt von den Versicherungen (23 Prozent). Berichte der öffentlichen Medien zur Versorgungslage und den Vorsorgemöglichkeiten werden dagegen mit Skepsis betrachtet: Nur sieben Prozent geben an, den Informationen, die sie durch öffentliche Medien erhalten, zu vertrauen.
#bAV Studie: Nur sieben Prozent der Arbeitnehmer vertrauen Berichten der öffentlichen Medien über die bAV. @Deloitte
Click to tweet
Ansatzpunkte zur Stärkung der bAV zeigt die Studie sowohl beim Thema Kommunikation als auch in der Gestaltung der Angebote. Spezifische Zielgruppen im Unternehmen zu identifizieren und adäquat anzusprechen könnte, so die Studienautoren, ein großer Schritt in die richtige Richtung sein.
bAV: Was Arbeitnehmer wollen
Auch in der Gestaltung haben viele bAV-Angebote noch Spielraum für Verbesserungen. Insgesamt wünschen sich die Arbeitnehmer vor allem Sicherheit und Flexibilität. Dabei sind sie sogar dazu bereit, in einem gewissen Umfang auf Garantien zu verzichten, wenn im Gegenzug eine gleichwertige Chance auf eine höhere Leistung gewährt wird.
Die Priorisierung flexibler Elemente hat sich gegenüber 2018 leicht verschoben. An erster Stelle stehen heute verschiedene Auszahlungsmöglichkeiten, gefolgt von zeitlich und in der Höhe flexiblen Möglichkeiten der Einzahlung. Die Wahl der Kapitalanlage spielt mittlerweile eine deutlich wichtigere Rolle als in der Vergangenheit.
Weitere Informationen zu den neuesten Entwicklungen in der betrieblichen Altersversorgung finden Sie in der aktuellen Sonderausgabe Personalmagazin plus bAV.
Das könnte Sie auch interessieren:
Steuerliche Änderungen in der bAV durch das BRSG
Arbeitgeberzuschuss zur bAV: Fragen geklärt, Nachteile geschaffen
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
697
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber wissen müssen
602
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
350
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
283
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
265
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
219
-
Mitarbeiterfluktuation managen
2134
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
210
-
Acht rettende Sätze für schwierige Gesprächssituationen
199
-
Warum Offboarding an Bedeutung gewinnt
181
-
Jung, dynamisch, männlich: Stellenanzeigen grenzen aus
22.12.2025
-
Engagement statt PR: Inklusion als Employer-Branding-Faktor
19.12.2025
-
Haufe Live: Praxisnahe Einblicke in den KI-Einsatz
18.12.2025
-
“Nicht das Gehalt erhöhen, sondern den Gehalt”
17.12.2025
-
Wie Chat GPT und Co. die Jobsuche verändern
16.12.2025
-
Beim Anteil von Frauen in Führung verändert sich wenig
15.12.2025
-
Warum Offboarding an Bedeutung gewinnt
12.12.2025
-
"Wir müssen mit KI Schritt halten"
11.12.2025
-
Wenn der Chef-Chef anklopft
10.12.2025
-
Wie ein inklusiver Berufseinstieg gelingt
08.12.2025