Gegen Schwarzarbeit und Lohn-und Sozialdumping: Neue Europäische Arbeitsbehörde kommt
Informationsaustausch, gemeinsame Kontrollen und Schlichtungshilfe: Mit der neuen Europäischen Arbeitsbehörde soll ein bessere Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten im Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping bei Jobs im EU-Ausland gelingen. Der Aufbau von ELA soll noch 2019 beginnen und 2024 abgeschlossen sein.
Vertreter von EU-Kommission, Europaparlament und den Mitgliedstaaten haben sich nun auf einen gemeinsamen Plan für die neue Institution geeinigt. "Ein großer Fortschritt hin zu einem sozialeren Europa", nannte es EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Auch vom Deutschen Gewerkschaftsbund kam Lob.
Sozialdumping: Europäische Arbeitsbehörde soll auf geltende Sozialstandards achten
Rund 17 Millionen EU-Bürger arbeiten nach Angaben der Kommission in einem anderen Mitgliedstaat als ihrer Heimat. Weitere 1,4 Millionen pendeln täglich über die Grenze. Die neue Behörde ELA soll darauf achten, dass geltende Sozialstandards durchgesetzt werden.
Nach Gewerkschaftsangaben ist das heute nicht immer der Fall. Mit Tricks wie längeren Arbeitszeiten oder unfairen Abzügen würden etliche entsandte Arbeitnehmer ausgebeutet. Die nationalen Behörden kämen bei Kontrollen oft nicht hinterher. Auch klappe der Informationsaustausch nicht immer.
Schwarzarbeit: Europäische Arbeitsbehörde soll mehr Informationsaustausch bringen
ELA soll illegale Machenschaften mit entsandten Arbeitnehmern unterbinden helfen. Zudem soll sie schlichten, wenn Firmen Jobs von einem EU-Land in ein anderes verlagern. Darüber hinaus soll ELA Arbeitnehmer und Unternehmen vor einer Entsendung ins EU-Ausland informieren, etwa über Sprachkurse und Sozialsysteme. Sozialkommissarin Marianne Thyssen bezeichnete die neue Institution als "Kirsche auf dem Kuchen eines fairen europäischen Arbeitsmarkts".
EU-Staaten sehen die Europäische Arbeitsbehörde ELA als Unterstützung in der verstärkten Zusammenarbeit, erklärte der rumänische Arbeitsminister Marius-Constantin Budai für den derzeitigen EU-Vorsitz. Er betonte aber auch, dass die Mitgliedstaaten an den Tätigkeiten der Arbeitsbehörde nur auf freiwilliger Basis teilnehmen.
DGB: Zu wenig Kompetenzen für Arbeitsagentur
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach begrüßte ELA als richtigen Schritt, um Missstände zu bekämpfen. Sie bemängelte allerdings, dass die Behörde nicht so weitreichende Kompetenzen habe, wie gewünscht. Sie könne keine Kontrollen selbst veranlassen. Die Kompetenzen sollten nach fünf Jahren überprüft und gestärkt werden, forderte die Gewerkschafterin.
Das könnte Sie auch interessieren:
Reform der Entsenderichtlinie beschlossen: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Zuwendungen zum Mindestlohn: Besonderheiten für nach Deutschland entsandte Arbeitnehmer
Der Zoll prüft - keine Arbeitszeitschummelei durch Dokumentationspflicht
-
Wann Urlaubsverfall und Urlaubsübertragung möglich sind
4.5245
-
Entgeltfortzahlung: Wenn unterschiedliche Krankheiten aufeinander folgen
4.167
-
Zusatzurlaub bei Schwerbehinderung von Arbeitnehmenden
2.962
-
Wann müssen Arbeitgeber eine Abfindung zahlen?
1.7612
-
Wie Arbeitgeber in der Probezeit kündigen können
1.624
-
Mindesttemperatur am Arbeitsplatz: Wie kalt darf es sein?
1.574
-
Arbeiten über die Regelaltersgrenze hinaus
1.407
-
Nebenjob: Was arbeitsrechtlich erlaubt ist
1.400
-
Urlaubsanspruch bei Arbeitgeberwechsel richtig berechnen
1.33116
-
Arbeitszeitkonto: Diese rechtlichen Vorgaben gelten für Arbeitgeber
1.225
-
Beim Ehrenamt sind arbeitsrechtliche Fehleinschätzungen vorprogrammiert
05.12.2025
-
Festgelegte Hin- und Rückfahrten zum Einsatzort sind Arbeitszeit
04.12.2025
-
Was Arbeitgeber bei Mitarbeiterfotos beachten müssen
03.12.2025
-
Wichtige Änderungen zum Jahreswechsel für HR
02.12.2025
-
Tarifliche Regelung zu Mehrarbeitszuschlägen diskriminiert Teilzeitbeschäftigte
01.12.2025
-
Paketboten-Schutz-Gesetz gilt dauerhaft
28.11.2025
-
Mindestlohn für Azubis erhöht sich 2026
26.11.20257
-
Unwirksame Kündigung wegen Beleidigung
26.11.2025
-
EU-Kommission will zentrale Regelungen des AI Acts verschieben
24.11.2025
-
Tarifnorm diskriminiert befristet Beschäftigte
20.11.2025