Was soll durch das Gespräch erreicht werden?

Im Eröffnungs- und Fördergespräch soll dem Mitarbeiter das abschließende Ergebnis der Leistungsbewertung offengelegt, erläutert und Fördermaßnahmen vereinbart werden. Es sollte nachvollziehbar werden, wie es zu diesen Einstufungen gekommen ist, und die Konsequenzen sowohl im Hinblick auf leistungsabhängige Bezahlkomponenten als auch im Hinblick auf die Veränderung des zukünftigen Leistungsverhaltens sollen offen angesprochen werden. Fördermaßnahmen werden abgesprochen.

Wie bereite ich mich auf das Gespräch vor?

Mit Blick auf das vorliegende Ergebnis der Leistungsbewertung prüft die Führungskraft, ob sie bei jedem negativen Ergebnis über eine für den Mitarbeiter nachvollziehbare, d. h. auf Beobachtungen/Fakten basierende Begründung verfügt. Für den Einstieg in das Gespräch sollte eine (besonders) positive Leistung darstellbar sein.

 
Praxis-Tipp

Wechseln Sie bei (besonders) negativen Bewertungen die Perspektive. Versetzen Sie sich in die Rolle des Mitarbeiters: Überzeugt Sie die vorbereitete Begründung der schlechten Leistung?

Wie ist der Ablauf des Gesprächs?

Nach der Erläuterung des Gesprächsziels und der Klärung der Rahmenbedingungen (verfügbare Zeit, Verfahren, usw.) sollte die Führungskraft mit der Rückmeldung der Ergebnisse, entweder Kriterium für Kriterium (die ggf. noch einmal kurz erläutert werden sollten) oder beschränkt auf die wesentlichen positiven und negativen Leistungsergebnisse, beginnen. Für jedes Leistungskriterium sollte wieder ein SOLL-IST-Vergleich mit davon abgeleiteter Bewertung durchgeführt werden.

 
Praxis-Tipp

Verwenden Sie für die mittlere Skaleneinstufung (Erwartungen vollständig erfüllt, 100-%-Leistung) niemals das Attribut "durchschnittlich". Dies ist zwar mathematisch richtig, in unserer Sprache aber negativ belegt (NUR durchschnittlich). Verwenden Sie lieber "lückenlose Leistung", "zu 100 % die Erwartungen erfüllt", "normal" o. Ä.

Abschließend sollten die Konsequenzen dieser Leistungseinstufung für die Prämienzahlung und für die weitere berufliche Entwicklung sowie entsprechende Fördermaßnahmen besprochen werden. (Wie geht es weiter? Was geschieht mit den Ergebnissen etc.?)

Während des gesamten Gesprächs, zumindest aber am Ende des Gesprächs, sollte der Mitarbeiter aufgefordert werden, noch offene Fragen anzusprechen.

 

Vorsicht "Fallen"

Bei der Rückmeldung von Leistung sollten Sie Folgendes vermeiden:

  • Spekulationen ("Ihre gezeigte Bürgerorientierung ist gering, weil das Ingenieure ja im Studium nicht lernen.")
  • Verallgemeinerungen ("Bei Konflikten ziehen Sie sich immer zurück.")
  • Persönliche (Vor-)Urteile ("Sie sind ein typischer Extrovertierter.")
  • Persönliche, "private" Bewertungen ("Ich schätze Sie sehr, weil …")

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