Landesverwaltung Berlin

Gendersprache in der Verwaltung?


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Gendersprache in der Verwaltung?

Berlins Regierender Bürgermeisters Kai Wegner hat sich gegen Gendersprache in der Verwaltung ausgesprochen - ein Verbot soll es aber nicht geben. Einigkeit besteht, dass die Verwaltungssprache möglichst gut verständlich sein soll.

Regierender Bürgermeister gegen einheitliche Regelung

«Es geht mir um eine verständliche Sprache. Und ich werde so schreiben, wie ich es in der Schule gelernt habe», sagte der CDU-Politiker. «Deshalb habe ich und werde ich keinen Brief aus der Senatskanzlei in Gendersprache unterschreiben.» Eine Rückabwicklung bestehender Regelungen in der Berliner Verwaltung werde es aber nicht geben, betonte Wegner. Es stehe allen frei, «so zu sprechen wie sie möchten».

Verständliche Verwaltungssprache

Der CDU-Politiker hält eine verständliche Sprache in der Verwaltung auch mit Blick auf Zuwanderer für wichtig. «Wir erwarten ja auch von Menschen, die nach Deutschland kommen, dass sie Deutsch lernen, und gerade die Behörden sollten es ihnen nicht unnötig schwer machen», sagte Wegner.

Aus Sicht seiner Vorgängerin Franziska Giffey schließen sich eine verständliche und inklusive Sprache nicht aus. «Wir setzen uns für eine einfachere Sprache unserer öffentlichen Einrichtungen ein und stehen gleichzeitig für die Errungenschaft einer geschlechtergerechten Sprache, die unsere moderne Gesellschaft abbildet», twitterte die Berliner SPD-Landesvorsitzende, die in der neuen schwarz-roten Regierung Wirtschaftssenatorin ist.

Vorgaben der Geschäftsordnung

Nach der Gemeinsamen Geschäftsordnung für die Berliner Verwaltung (GGO) soll geschlechterneutral formuliert werden. Auf der offiziellen Website der Stadt Berlin ist derzeit unter der Rubrik «Geschlechtergerechte Sprache» ein Hinweis zu lesen, wonach Anpassungen am Internetauftritt erfolgen, «um den aktuellen Senatsumbildungen gerecht zu werden». Nach einem RBB-Bericht wurde auf der Website bislang dafür geworben, «sich von alten Sprech- und Denkgewohnheiten zu verabschieden». Grundlage war ein Verwaltungsleitfaden aus dem Jahr 2012.

dpa

Schlagworte zum Thema:  Öffentliche Verwaltung
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Dietlinde Eder-Lehfeldt

Wed May 24 18:42:45 CEST 2023 Wed May 24 18:42:45 CEST 2023

Ich stimme Herrn Wegener zu: Ich habe keinerlei Probleme mich auch bei der bisherigen Ausdrucksweise als Frau angesprochen zu fühlen. Dazu gebe ich zu bedenken, dass beim Sprechen der Gender formen häufig nur noch die weibliche Form zu hören ist. Als Grossmutter von 4 Enkeln muss ich für diese und deren Selbstbewusstsein eine Lanze brechen. Im Übrigen wird die deutsche Sprache ziemlich verhunzt. Selbstbewusstsein einer Frau wird dadurch nicht gefördert, sondern durch Berücksichtigung bei Bewerbungen, öffentlichen Stellen, als ernstzunehmende Gesprächspartner und eine geänderte Erziehung mit Gleichberechtigung in der Familie.