Beamtenbund fordert demografievorsorgende Stellenpolitik

Die öffentliche Verwaltung ist nach Auffassung des Beamtenbundes dbb "auf Kante genäht". Bei steigendem Altersdurchschnitt sei eine vorausschauende Stellenpolitik notwendig.

Der Altersdurchschnitt im öffentlichen Dienst liegt bei 45,1 Jahren – davon beim Bund bei 46,9, bei den Ländern bei 44,7 Jahren, in den IT-Bereichen sogar noch höher. „Demografische Vorsorge bedeutet, dass wir uns mit den verschiedenen Lebensphasen beschäftigen müssen“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende und Fachvorstand Beamtenpolitik des dbb, Hans-Ulrich Benra mit Blick auf das diesjährige Motto des Demografie-Kongresses „Gut versorgt und selbst bestimmt – Eine moderne Gesellschaftspolitik für Jung und Alt“ in Berlin.

Öffentlicher Dienst soll für Berufseinsteiger attraktiv sein

Der öffentliche Dienst müsse berufliche Perspektiven und Fortbildung für ältere Beschäftigte bieten. Außerdem seien flexible Beschäftigungsbedingungen und eine Vereinbarkeit von Karriere und Familie in der mittleren beruflichen Phase wichtig, so Benra. Berufseinsteiger sollten attraktive Bedingungen vorfinden.

Benra bekräftigte die Forderung des dbb nach einer demografievorsorgenden Stellenpolitik. Dabei solle ein zentraler Stellenpool eingerichtet werden, aus dem den Bundesressorts temporär Planstellen und Stellen zur Einstellung von qualifiziertem Nachwuchs- und Fachpersonal in Mangelbereichen zur Verfügung gestellt werden können.

Flexiblere Arbeitszeit und mehr Familienfreundlichkeit

Zudem setze sich der dbb – auch im Zusammenhang mit seiner Mitarbeit an der Demografie-Strategie der Bundesregierung - dafür ein, den Rahmen von Langzeitkonten in der Bundesverwaltung, auf denen Arbeitszeit angespart werden kann, zu erweitern.

Der dbb Vize und Bundesvorsitzende der komba gewerkschaft, Ulrich Silberbach, sagte der demografische Wandel in den Kommunen fange bereits mit der Kinder- und Familienfreundlichkeit an, gehe über eine bezahlbare Wohnungsbaupolitik und bürgerschaftliches Engagement bis hin zur einer Seniorenpolitik, die auf Teilhabe ausgerichtet ist. Schlüssel dazu sei eine Bewusstseinsänderung und natürlich eine entsprechende Personalausstattung in den Kommunen, da dort das Thema demografische Personalentwicklung, wie leider vieles, am Geld scheitere.

Pressemitteilung dbb
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