Alternativen im Bau: Moderner Strohbau steckt noch in Anfängen

Als die Keimzelle des Strohbaus in Deutschland gilt das Ökodorf Sieben Linden. Die gleichnamige Wohnungsgenossenschaft baut seit 20 Jahren strohgedämmte Häuser. Die Technik gilt mittlerweile als ausgereift. Besonders in Kombination mit Holz und Lehm entfaltet der Baustoff seine Stärken.

Aktuell gibt es in Deutschland laut Fachverband Strohballenbau Deutschland e. V. (Fasba), in dem sich Planungsbüros, Hersteller und Handwerksfirmen zusammengeschlossen haben, über 1.000 Strohhäuser. Das Höchste, ein fünfstöckiges Bürohaus, steht in Verden. Auch andere Länder bauen auf den Baustoff Stroh. Die Technik ist unter anderem in Polen, Österreich und den Niederlanden verbreitet. In der nordenglischen Stadt Leeds wurde 2014 eine Siedlung mit fünf dreistöckigen Wohnblocks und acht Reihenhäusern in Strohbauweise fertiggestellt. EU-weit führend sei allerdings Frankreich. „Dort werden sogar Schulen und Kindergärten mit Stroh gebaut,“ berichtet Fasba-Sprecher Benedikt Kaesberg. In Saint-Dié-des-Vosges, einer 20.000-Einwohner-Stadt im Nordosten Frankreichs, errichtete die Genossenschaft Le Toit Vosgien 2013 einen achtgeschossigen Sozial­wohnungsbau, strohgedämmt und in Passivhausbauweise. Leuchtturmprojekte wie dieses wünscht sich der Fasba-Sprecher auch in Deutschland.

Kaesberg ist üb...

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Dies ist ein Beitrag aus der Zeitschrift Die Wohnungswirtschaft.
DW 04 2022

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Schlagworte zum Thema:  Nachhaltigkeit