Die Verfügbarkeit der Kennzahlen ist von den Datenmodellen und der etablierten ERP-Landschaft in den Unternehmen abhängig. Im vorliegenden Beispiel kamen geschäftsfeldübergreifend und teilweise Geschäftsfeld-intern keine einheitlichen ERP-Systeme zum Einsatz. Aufgrund dessen basierte das Berichtswesen bisher auf unterschiedlichen Datenquellen/-systemen. Dies führte zu einem hohen manuellen Aufwand für die Datenbereitstellung und -aufbereitung.

Für die unternehmensweite einheitliche Bereitstellung der finanziellen und operativen Kennzahlen ist jedoch die Verfügbarkeit einer gemeinsamen Datenbasis sowie die verlässliche Dokumentation aller zugrundeliegender Daten bedeutend, da nur dann konzernweit alle steuerungsrelevanten Kennzahlen für eine integrierte Sicht ermittelt werden können.

Mit der Implementierung von SAP S/4HANA kann die KNAUF INTERFER Gruppe zukünftig die daraus resultierenden Vorteile nutzen. Dazu zählen u. a. die Zusammenführung der Informationen an einer zentralen Stelle, in SAP S/4HANA das sog. Universal Journal, sowie die damit verfügbaren detaillierten Analysemöglichkeiten in den verschiedenen Berichtssichten. Die Informationen basieren hierbei alle auf den einzelnen Transaktionen im SAP-System ohne Informationsverlust durch Verdichtungen über eine verteilte Datenablage.[1] Die zukünftig entstehende gemeinsame Datenbasis unterstützt ein einheitliches Kennzahlenverständnis und ermöglicht eine zielgerichtete Steuerung des Beispielunternehmens.

Von der Zwischenphase bis zu der vollständigen Implementierung von SAP S/4HANA bestehen zwei Ansätze für die Darstellung des Berichtswesens bei der KNAUF INTERFER Gruppe:

  1. Für die Zwischenphase werden bereits die Zielberichte mit allen Berichtsinhalten des zukünftigen Berichtswesens im "neuen" Zielsystem (SAP BW) angelegt. Die Füllung findet vorübergehend durch vorhandene Systeme/Datenquellen mit teilweise reduziertem Umfang statt, erfolgt jedoch perspektivisch vollständig durch SAP S/4HANA.
  2. Für die Zwischenphase werden die Berichtsinhalte, die zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stehen, durch eine Erweiterung in dem bestehenden Berichtssystem angelegt. Die Füllung erfolgt unverändert durch die bestehenden unterschiedlichen Systeme/Datenquellen. Perspektivisch erfolgt nachgelagert der Aufbau des zukünftigen Berichtwesens in dem "neuen" Zielsystem.

Die Wahl des Ansatzes ist projektabhängig und ist basierend auf mehreren Faktoren (z. B. vorhandene Expertise, Ressourcen, Implementierungsstand) zu treffen.

[1] Vgl. Hofmann/Linsner/Poschadel, 2017, S. 115.

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