Einführung

Die Unternehmensplanung ist als Steuerungsinstrument für den Unternehmer die einflussreichste Möglichkeit, seine Vorstellung in das operative Geschäft einzubringen. Damit dies gelingt und die Vorstellungen der Unternehmensleitung nicht in der Komplexität des Planungssystems untergehen, bedarf es einer ausgeklügelten Steuerung des Planungsprozesses. Die Terminüberwachung ist dabei wichtig. Ausschlaggebend für den Erfolg ist aber die Steuerung der von den einzelnen Stellen geplanten Inhalte.

Für die Steuerung der Planungsinhalte und -ergebnisse bedarf es einer Einheit, die den Planungsprozess logisch und inhaltlich unterstützend begleitet. Es wird ein Netz von Prüfungen und Genehmigungsverfahren aufgebaut, das sicherstellt, dass die Planwerte realistisch sind und im Rahmen des Gesamtplanes erreicht werden können. Bevor die Genehmigungen auf verschiedenen Ebenen dafür sorgen, dass die übergeordneten Unternehmensziele erreicht werden, müssen die Einzelergebnisse berechnet und aufbereitet werden.

Grundsätzlich ist dies eine Aufgabe, die sich von der laufenden Kostenrechnung nur wenig unterscheidet. Die für eine ausreichende Begutachtung der Werte notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen liegen hier vor. Was liegt also näher, als der Kostenrechnung die Verantwortung für die Steuerung des Planungsprozesses zu übertragen?

1 Kostenrechnung übernimmt die Planungssteuerung

Die eigentliche Planungsarbeit wird in den Fachabteilungen erledigt. Diese benutzen dafür die Vergleichsunterlagen aus der Planungsvorbereitung, die Ist- und Hochrechnungswerte zur Verfügung stellen. Mit Hilfe der Planungssteuerung wird sichergestellt, dass die Planergebnisse

  • realistisch sind, also mit einer hohen Wahrscheinlichkeit unter den gegebenen Parametern auch erreicht werden können;
  • in der Gesamtplanung abgestimmt sind, sich also schlüssig aus den logisch vorgelagerten Teilplanungen ergeben;
  • gewünscht sind, also auch den Vorgaben der Unternehmensleitung für das gewünschte Ergebnis entsprechen.

In der Kostenrechnung gibt es dazu drei Teilaufgaben, die zur Steuerung der Unternehmensplanung notwendig sind:

  • Die Reihenfolgeplanung stellt sicher, dass die Teilpläne aufeinander abgestimmt sind.
  • Die Plausibilitätsprüfung sorgt dafür, dass Fehler in den Planzahlen erkannt und ausgemerzt werden.
  • In den Genehmigungsverfahren werden die Planergebnisse zunächst in Teilen und schließlich als Ganzes in der Unternehmensplanung fest integriert.

2 Reihenfolgeplanung: Abhängigkeiten berücksichtigen

Jeder Bereich, jede Kostenstelle kann die eigenen Kosten erst dann planen, wenn die verlangte Leistung bekannt ist. Dabei ist es nicht ausschlaggebend, die maximal mögliche Leistung zu erbringen, sondern die notwendige. Was notwendig ist, bestimmen zumeist Planungen anderer Stellen. So ist z. B. einsichtig, dass die Produktionsabteilung zunächst wissen muss, welche Produkte der Vertrieb verkaufen will, bevor die eigenen Produktionsmengen und damit die Leistungen und Kosten geplant werden können. Umfangreiche Abhängigkeiten der Bereiche voneinander müssen berücksichtigt werden. Den Anfang bei der Unternehmensplanung macht die Unternehmensleitung.

2.1 Vorgaben der Unternehmensleitung

Der Unternehmer stellt sein Kapital zur Verfügung und trägt das Risiko. Daher darf er vorgeben, welches Ergebnis die unternehmerische Tätigkeit bringen soll. Der von ihm gewünschte Erfolg wird als erster Plan vorgegeben.

 

Realitätssinn nicht verlieren

Erfolgreiche Unternehmen wissen, welches Ergebnis ihre Tätigkeit bringen kann. Es wird daher von vornherein ein realistischer Wert vorgeben. Er darf ambitioniert sein, muss aber auch erreichbar bleiben. Dauerhaft zu hoch angesetzte Pläne machen die Planung unglaubwürdig, ebenso wie permanent zu niedrig gesetzte Ziele. Beweisen Sie bei der Planung der Vorgabe für Ihr Unternehmen Realitätssinn.

Die Planung der Unternehmensleitung kann in unterschiedlichen Dimensionen erfolgen. Bestimmend ist der Gewinn, der am Jahresende ausgewiesen wird. Viele Unternehmer planen in der Praxis auch Deckungsbeiträge oder Umsätze. Dabei wird unterstellt, dass sich in Abhängigkeit von der gewählten Größe ein Erfolg des Unternehmens einstellt.

Zusätzlich zum Planergebnis muss die Unternehmensleitung Nebenbedingungen bestimmen, unter deren Einhaltung alle Planenden ihre Tätigkeit und deren Ergebnis ermitteln müssen. Die wohl wichtigste Nebenbedingung ist die Einhaltung des Finanzplanes, der die begrenzten finanziellen Mittel des Unternehmens verteilt. Aber auch Umsatzvorgaben, Marktanteile oder Mitarbeiterzahlen können Inhalt solcher Nebenbedingungen sein.

  • Werden Nebenbedingungen zu weit geplant, wird das Unternehmensziel vielleicht erreicht, aber der Einsatz der vorhandenen Ressourcen ist nicht optimal.
  • Werden Nebenbedingungen zu detailliert geplant, verliert der Planende einen Teil seiner Freiheiten und Chancen können ungenutzt bleiben.
 

Umsatzchancen nutzen

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