Die Planung der unternehmerischen Aktivitäten steckt voller Annahmen, die von den Planenden gemacht werden müssen. Manche werden zentral vorgegeben (Tarifsteigerungen), andere ergeben sich aus den Vorgaben der Unternehmensleitung (Preissteigerungen), wieder andere stecken implizit in den Plandaten (Energiekosten). Die Qualität der Mitarbeiter zeigt sich auch in der Qualität der Annahmen. Dennoch können auch gute Planer nicht alle Entwicklungen vorhersehen. Darum kommt es immer wieder bereits vor Beginn und während des geplanten Zeitraumes zu Veränderungen der zugrunde gelegten Annahmen. Hier einige Beispiele:

  • Der geplante Absatz für die Produkte kann nicht erreicht werden. So kann z. B. ein großer Kunde die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen beenden, bevor der Planungszeitraum beginnt. Der Ausgleich der fehlenden Mengen geschieht meist nur langsam und unter zusätzlichen Kosten.

     

    Auch positive Veränderungen möglich

    Planveränderungen fallen meist nur auf, wenn sie zu negativen Ergebnissen führen. Genauso können positive Abweichungen (zusätzlicher Absatz, sinkende Kosten etc.) dazu führen, dass erhebliche Planabweichungen absehbar sind. Dies muss ebenso gründlich untersucht werden, da es gilt, die sich bietenden Chancen zu nutzen. Leider geschieht dies nicht immer.

  • Trotz der erreichten Absätze bleibt der Umsatz voraussichtlich hinter den Planwerten zurück. Senkt z. B. der Konkurrent seine Preise vor Beginn der Planperiode, kann bereits im Dezember festgehalten werden, dass die eigenen Verkaufspreise ebenfalls gesenkt werden müssen.
  • Überraschungen gibt es häufig bei der Kostenentwicklung, die jedoch meist erst spät erkannt werden. Frühzeitig können sich allerdings über- oder unterdurchschnittliche Tariferhöhungen erkennen lassen. Aktuell und wahrscheinlich auch bis auf weiteres stehen die steigenden Energiekosten im Blickpunkt, die manche Planung sprengen könnten.
  • Weitere Parameter wie z. B. der Endbestand im Lager für Fertigprodukte (Auswirkung auf die Produktionsmengen), das Zahlungsverhalten der Kunden (Auswirkungen auf die Finanzplanung) oder die Zusammensetzung der Rohstoffe für die Produkte (Auswirkungen auf die Materialkostenpläne) verändern sich häufig, bevor das geplante Jahr beginnt.

     

    Veränderungen sind normal

    Trotz der zusätzlichen Arbeit, die die Veränderungen der Planungsgrundlagen der Kostenrechnung bescheren, dürfen auch interne Veränderungen nicht unterdrückt werden. Auf externe Veränderungen hat das Unternehmen keinen Einfluss. Es wäre fatal, z. B. Konstruktionsänderungen mit Kosteneinsparpotenzial zu unterdrücken, solange der Plan dies nicht berücksichtigt. Veränderungen sind normal und gehören zum täglichen Geschäft jedes Unternehmens.

  • Der Unternehmensplan ist maßgeblich von den Vorgaben der Geschäftsführung bestimmt. Auch diese können sich jederzeit, also noch bevor das Planjahr beginnt, ändern. So können sich plötzlich andere Investitionsmöglichkeiten ergeben oder das Finanzpolster für die Investitionen wird verändert. Gründe muss die Geschäftsführung dafür nicht geben.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Finance Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge