Aus einer vernünftig aufgebauten Planung können die für die kommende Periode erwarteten Kosten in den einzelnen Kostenstellen sehr schnell entnommen werden. Viele Kostenarten einer Kostenstelle werden entsprechend den vorhandenen Strukturen von den Stellenverantwortlichen geplant. Bestimmte Kostenarten, die abhängig sind von nichtmonetären Planparametern, werden aus anderen Planinhalten ermittelt:

  • So werden die Planpersonalkosten einer Stelle aus den dort geplanten Mitarbeitern errechnet. Zur Anzahl der Personen kommen die Gehälter, die üblichen Nebenkosten und geplante Veränderungen (z. B. Lohn- und Gehaltssteigerungen). Der Kostenstelleninhaber plant nur die Personen, die Kosten dazu werden in der Kostenrechnung aus dem Personalplan entnommen.
  • Auf vielen Kostenstellen werden auch Abschreibungen verrechnet. Diese ermitteln sich im Plan aus den vorhandenen Anlagegütern, wobei die Informationen aus der Anlagenbuchhaltung kommen. Hinzu kommen die Abschreibungsbeträge, die sich aus den geplanten Investitionen ergeben. Bei der Verdichtung der Einzelpläne in den Gesamtplan, also bei der Aufstellung der Kostenstellenplanung, müssen in der Kostenrechnung diese Daten zusammengeführt werden.
  • Weitere Kostenarten wie z. B. die Energiekosten werden in der Planungsphase zunächst in Verbrauchseinheiten geplant. Diese werden mit Preisen aus dem Beschaffungsplan bewertet und gehen so in die Kostenstellenplanung ein.

Ähnlich erfolgt auch die Planung der Kosten, die aus den Umlagen auf die einzelnen Kostenstellen verteilt werden. Geplant werden dabei die Einheiten, die im Laufe des Planjahres verbraucht werden sollen bzw. die als Verteilungsmaßstab dienen. Beispiele dafür sind die Anzahl Quadratmeter einer Verwaltungskostenstelle im Bürogebäude oder die Anzahl der benötigten Kilometer für Dienstreisen, über die eine Verteilung der Fuhrparkkosten erfolgt. Die Bewertung der Schlüsselgrößen mit den umzulegenden Kosten kann erst im Gesamtplan mit Hilfe des Plan-BAB erfolgen.

 

Über Parameter informieren, Verteilung prüfen

Da eine Vielzahl von Kosten einer Kostenstelle bei der Planung über Parameter vorhergesagt wird, ist es wichtig, dass die Verantwortlichen diese Parameter und deren Einfluss auf die Verteilung kennen. Das setzt voraus, dass auch bei der Ist-Abrechnung der Stellen die Art und Weise der Verteilung offen gelegt wird. Nur so hat der Planende eine Chance, die Auswirkungen seiner Planung rechtzeitig zu erkennen.

Der Planungsprozess ist eine der wenigen Möglichkeiten, bei denen eine Überprüfung der bisherigen Verteilungen sinnvoll erfolgen kann. Stellt sich heraus, dass die bisherige Verteilung im Laufe der Zeit zu ungerechten Kostenbelastungen führt, kann diese für die neue Planung verändert werden. Mit dem Beginn der Planungsperiode wird dann die neue, bereits geplante Vorgehensweise auch in der Istkostenrechnung angewendet. Damit wird der Wechsel möglich, ohne im laufenden Jahr Berechnungen verändern zu müssen.

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