Unternimmt der Arbeitnehmer eine berufliche/betriebliche Fahrt, sind die Kosten für einen Unfall, der sich auf dieser Fahrt ereignet, beim Unternehmer als Betriebsausgaben abziehbar, ohne dass beim Arbeitnehmer ein geldwerter Vorteil anzusetzen ist. Die Unfallkosten sind nicht bei der Ermittlung des privaten Nutzungsanteils anzusetzen.

 

Unfall während einer betrieblichen Fahrt

Herr Huber hat seinem Arbeitnehmer einen Firmen-Pkw (Bruttolistenpreis 32.000 EUR) überlassen, den der Arbeitnehmer für betriebliche und private Zwecke nutzen kann. Abschreibung, Benzin, Reparaturen und andere laufende Kosten betragen 8.600 EUR. Der Arbeitnehmer verursacht auf einer betrieblichen Fahrt einen Unfall. Die Reparaturkosten belaufen sich auf 2.800 EUR. Der Arbeitnehmer führt ein Fahrtenbuch, das einen privaten Nutzungsanteil von 40 % ausweist.

Abrechnung nach den tatsächlichen Kosten:

 
Kfz-Kosten insgesamt (8.600 EUR + 2.800 EUR =) 11.400 EUR
abzüglich Unfallkosten – 2.800 EUR
Gesamtkosten 8.600 EUR
Davon 40 % als privater Nutzungsanteil (= Arbeitslohn)   3.440 EUR

Abrechnung nach der pauschalen 1 %-Methode:

 
1 % vom Bruttolistenpreis = 32.000 EUR × 1 % × 12 Monate   3.840 EUR

Die jährliche Privatnutzung ist mit 3.840 EUR als Arbeitslohn anzusetzen.

Bei einem Unfall ist der Arbeitnehmer gegenüber seinem Arbeitgeber nach allgemeinen zivilrechtlichen Regeln schadenersatzpflichtig, wenn sich der Unfall z. B. während einer Privatfahrt oder während einer Trunkenheitsfahrt ereignet hat. Verzichtet der Arbeitgeber auf diesen Schadenersatz, liegt i. H. d. Verzichts ein gesonderter geldwerter Vorteil vor.[1]

 

Unfall während einer Fahrt unter Alkoholeinwirkung

Herr Huber hat seinem Arbeitnehmer einen Firmen-Pkw (Bruttolistenpreis 32.000 EUR) überlassen, den der Arbeitnehmer für betriebliche und private Zwecke nutzen kann. Abschreibung, Benzin, Reparaturen und andere laufende Kosten betragen 8.600 EUR. Der Arbeitnehmer verursacht unter Alkoholeinwirkung auf einer betrieblichen Fahrt einen Unfall. Die Reparaturkosten belaufen sich auf 2.800 EUR. Wegen des Alkoholkonsums weigert sich die Vollkaskoversicherung, den Schaden zu übernehmen. Der Arbeitnehmer führt ein Fahrtenbuch, das einen privaten Nutzungsanteil von 40 % ausweist.

Abrechnung nach den tatsächlichen Kosten:

 
laufende Kfz-Kosten 8.600 EUR
davon 40 % als privater Nutzungsanteil (= Arbeitslohn) 3.440 EUR
zuzüglich Unfallkosten 2.800 EUR
als privater Nutzungsanteil (Arbeitslohn) sind anzusetzen 6.240 EUR

Abrechnung nach der pauschalen 1 %-Methode:

 
1 % vom Bruttolistenpreis = 32.000 EUR × 1 % × 12 Monate 3.840 EUR
zuzüglich Unfallkosten 2.800 EUR
als privater Nutzungsanteil (Arbeitslohn) sind anzusetzen 6.640 EUR

Erstattungen durch Dritte (z. B. durch eine Versicherung) mindern den Schadenersatzanspruch des Unternehmers. Hat der Unternehmer eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen, verbleibt i. d. R. ein geldwerter Vorteil i. H. d. vereinbarten Selbstbehalts.

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