Rz. 24

Hinsichtlich der in der Segmentberichterstattung herangezogenen Wertansätze können extern ableitbare Segmentwertansätze und solche Wertansätze unterschieden werden, die sich aus der internen Finanzberichterstattung ergeben.

 

Rz. 25

Extern ableitbare Segmentwertansätze haben den Vorteil, dass die für Segmente berichteten Daten konsistent mit den Wertansätzen des Konzernabschlusses sind. Damit erübrigt sich eine gesonderte Erläuterung der speziell in der Segmentberichterstattung verwendeten Bewertungsmaßstäbe. Im Unternehmensvergleich hat die Nutzung externer Segmentwertansätze darüber hinaus den Vorteil, dass die ein bestimmtes Rechnungslegungssystem anwendenden Unternehmen nicht nur grundsätzlich vergleichbar hinsichtlich der Konzernzahlen, sondern in prinzipiell gleichem Umfang auch vergleichbar mit den Segmentkennzahlen vergleichbarer Segmente anderer Unternehmen sind[1].

Auch wenn nicht zwingend notwendig, geht die Entscheidung für den risks and rewards approach[2] zumeist mit der Verwendung extern ableitbarer Segmentwertansätze einher. So enthielt der durch IFRS 8 aufgehobene IAS 14 die Regelung, dass Segmentinformationen mit den für die Aufstellung und Darstellung der Konzern- bzw. Jahresabschlüsse angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden übereinstimmen mussten.[3] Ebenso schrieb der durch DRS 28 aufgehobene und letztmalig auf vor oder am 31.12.2020 beginnende Geschäftsjahre anwendbare DRS 3 vor, welcher Elemente des risks and rewards approach und des management approach enthält, dass die in der externen Segmentberichterstattung enthaltenen Segmentberichtsgrößen in Übereinstimmung mit den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des externen Abschlusses (HGB) berichtet werden müssen.[4]

 

Rz. 26

Falls das eine Segmentberichterstattung erstellende Unternehmen bzw. der Konzern Wertansätze ohne Bindung an die in Konzernbilanz und Konzern-GuV verwendeten Rechnungslegungsgrundsätze berichtet, handelt es sich im Regelfall um die in der internen Finanzberichterstattung verwendeten Wertansätze. Die Verwendung von aus der internen Finanzberichterstattung stammenden Wertansätzen hat den Nachteil, dass die Vergleichbarkeit mit ähnlichen Segmenten anderer Konzerne und Unternehmen regelmäßig nicht gegeben ist.[5]

Intern verwendete Segmentwertansätze werden stets bei konsequenter Umsetzung des management approach gewählt.[6] Der Vorteil besteht – wie oben aufgeführt[7] – in einer einheitlich, auf derselben Datenbasis aufsetzenden Berichterstattung sowohl an unternehmensinterne Entscheidungsträger als auch an externe Abschlussadressaten.

[1] Ähnlich z. B. Coenenberg/Haller/Schultze, Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, 26. Aufl. 2021, S. 937.
[2] Vgl. Rz. 12.
[3] Vgl. IAS 14.44.
[4] Vgl. DRS 3.19.
[5] Vgl. Coenenberg/Haller/Schultze, Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, 26. Aufl. 2021, S. 937.
[6] Vgl. Rz. 11.
[7] Vgl. Rz. 13.

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