Qualitätskosten sind die Kostenbestandteile, die zur Sicherung der Qualität und zur Beseitigung von Qualitätsmängeln notwendig sind. Dadurch, dass Einzelforderungen im Rahmen von Qualitätsforderungen nicht erfüllt werden, entstehen Fehlerkosten. Das Fehlerkosten-Controlling unterscheidet

  • Fehlerkosten,
  • Prüfkosten und
  • Fehlerverhütungskosten.

4.1 Fehlerkosten

Fehlerkosten sind Kosten, die durch Fehler entstehen. Sie haben unterschiedliche Ursachen und sollen durch ein gut organisiertes Qualitätsmanagement verhindert werden. Fehlerkosten (s. Abb. 1) setzen sich wie folgt zusammen (einige Beispiele):

  • Mengenabweichungen,
  • Kosten für Fehlprodukte,
  • Kosten für Nacharbeit,
  • Kosten für Ausschuss,
  • Kosten für nicht planmäßige Sortierprüfung,
  • Wiederholungsprüfung,
  • Qualitätsbedingte Ausfallzeit,
  • Garantie- und Gewährleistungsansprüche,
  • Wertminderung,
  • Problemuntersuchungen,
  • Sonstiges.

Ist eine Anpassung des Kostenrechnungssystems im Hinblick auf die Erfassung von Fehlerkosten zu aufwändig, bietet sich ggf. vorübergehend eine gesonderte Datenerfassung in Form von Excel-Tabellen an (vgl. Abb. 1).

Abb. 1: Excel-Tabelle zur Verdichtung der Fehlerkosten

Wenn Fehler auftreten, müssen Sie nicht nur die unmittelbar erkennbaren Ursachen beseitigen, sondern vielmehr eine Art Grundlagenforschung betreiben. Fragen Sie sich, warum etwas falsch gemacht wurde und wie dies künftig vermieden werden kann. Potenzielle Maßnahmen sind:

  • Änderung des Produkts,
  • Änderung der Bestandteile,
  • Änderung der Zulieferer,
  • Änderung der Ablauforganisation.

4.2 Prüfkosten

Prüfkosten sind Kosten, die bei der Prüfung von Produkten und Leistungen entstehen, um einen definierten Qualitätsstandard zu erreichen (s. Abb. 2).  Zu den Prüfkosten gehören folgende Positionen:

  • Eingangsprüfung,
  • Fertigungsprüfung,
  • Endprüfung,
  • Abnahmeprüfung,
  • Instandhaltung von Prüfmitteln,
  • Qualitätsgutachten,
  • Laboruntersuchungen,
  • Prüfdokumentation,
  • Sonstiges.

Abb. 2: Tabelle zur Ermittlung der gesamten Prüfkosten im Zusammenhang mit Qualitätssicherungsmaßnahmen

Ist eine Anpassung der Kostenrechnung schwierig, bietet sich auch hier eine Erfassung mit Hilfe von Excel-Sheets an.

4.3 Fehlerverhütungskosten

Bei der Betrachtung der Fehlerverhütungskosten werden die Kosten für die Maßnahmen zur Fehlerverhütung den Einsparungen gegenübergestellt. Dabei kommt es gleichzeitig zu einer gezielten Bewertung von Verbesserungsprojekten.

Fehlerverhütungskosten sind Kosten, die zur Vermeidung von Fehlern oder anderen vorbeugenden Maßnahmen im Rahmen der Qualitätssicherung aufgewendet werden. Fehlerverhütungskosten (s. Abb. 3) entstehen durch folgende Positionen:

  • Qualitätsplanung,
  • Qualitätsfähigkeitsuntersuchungen,
  • Lieferantenbeurteilung,
  • Schulungen im Hinblick auf Qualitätssicherungsmaßnahmen,
  • Qualitätsförderungsprogramme (zum Beispiel durch Weiterbildung der Mitarbeiter),
  • Qualitätsvergleich mit den Wettbewerbern,
  • Sonstiges (z. B. eine einzelne zu veranlassende Laboruntersuchung).

    Abb. 3: Arbeitshilfe zur Ermittlung der gesamten Fehlerverhütungskosten

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