Eine weitere Aufgabe des Prozesscontrollings besteht in betriebswirtschaftlichen Analysen. Hierbei steht mit dem Process Mining ein Ansatz zur Verfügung, welcher durch systemisch ausgewertete Prozesse vielfältige Informationen zur Identifikation von Optimierungspotenzialen bereitstellen kann.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Es können z. B. die tatsächlich ausgeführten Ist-Prozesse definierten Prozessstandards (Soll-Prozesse) gegenüberstellt werden. Des Weiteren kann, unter Beachtung der rechtlichen Vorgaben, evaluiert werden, ob ggf. unterschiedliche Arbeitsweisen vorhanden sind.

Weitere Analysen im Hinblick auf Optimierungsmöglichkeiten sind möglich, z. B. bzgl. Unterbrechungen in der Bearbeitung, welche auf Grund fehlender oder unvollständiger Dokumente bzw. Angaben entstehen. Auch nicht notwendige Weiterleitungen an andere Einheiten sind potenzielle Ansatzpunkte für Optimierungen.[1]

Neben der Anwendung zur Identifikation von Optimierungsansätzen sind weitere Einsatzfelder möglich: Process Mining kann Informationen für Monitoring und Reporting liefern, die Grundlage für Komplexitätsmanagement und Prozessbenchmarking darstellen und zur Unterstützung von Planung und Kostenrechnung dienen.

Zur Anwendung von Process Mining sind spezielle Softwareprodukte am Markt erhältlich. Diese Tools bewegen sich an der Schnittstelle zwischen spezialisierten Prozessansätzen und Data Mining. Es werden Auswertungen von Daten mithilfe mathematischer Operatoren zur Beantwortung bestimmter Fragestellungen ermöglicht.[2]

[1] Vgl. Brenner/Lesch/Zander, 2020, S. 100.
[2] Vgl. Van der Aalst, 2016, S. 30f.

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