Die folgenden Fragen werden häufig in agilen Scrum-Projekten teamintern gestellt:

  • Wie viel der Arbeit in einem Sprint ist bereits erledigt?
  • Liegen wir im Plan oder haben wir schon Abweichungen?
  • Wie viel Arbeit steht im aktuellen Sprint noch an?

Abb. 6: Burn Down Chart

Zur Beantwortung dieser Fragen hat sich das sog. Burn Down Chart bewährt: Dieses zeigt auf, wie viel Arbeit zum aktuellen Zeitpunkt im aktuellen Sprint noch erledigt werden muss. Es zeigt auch auf, wie schnell das Team arbeitet.

Damit kann man feststellen, ob die Teammitglieder über- oder unterlastet sind, diese Erkenntnis muss für die Planung des nächsten Sprints einbezogen werden. Das Burn Down Chart ist ein Werkzeug, um den Arbeitsfortschritt und die noch zu erledigende Arbeitsmenge innerhalb des aktuellen Sprints aufzuzeigen. Der Burn Down Chart ist nur dann sinnvoll, wenn es eine fixierte Anzahl von Tasks in einem Sprint gibt.

4.2.1 Vorteile des Burn Down Chart:

  • Einfach und verständliches Werkzeug für das Controlling im aktuellen Sprint
  • Schnelle Übersicht über noch zu leistende Arbeit im aktuellen Sprint
  • Realistische Darstellung, da die Teammitglieder das Burn Down Chart beim Daily Sprint pflegen.
  • Information, ob sich das Team im Zeitplan befindet
  • Information über die Arbeitsgeschwindigkeit und Schätzgenauigkeit des Teams
  • Als Teil des Projektstatusberichtes nutzbar

4.2.2 Wichtig bei der Erstellung des Burn Down Charts

Die Größe der Tasks muss zur Sprintlänge passen. Erfahrungswert ist, dass die Taskgröße 1/10 der Sprintlänge nicht überschreiten sollte (aufgerundet auf ganze Tage). Dies kann in größeren Projekten zu einer hohen Anzahl von Tasks führen und damit zu einer hohen Anzahl von Anforderungen. Die Tasks müssen detailliert genug beschrieben sein, damit der Schätzwert so realistisch wie möglich ist. Weiterhin muss teamintern klar geregelt sein, wann ist eine Task wirklich fertig (Definition of Done).

Während des Daily Scrum Meetings wird der Restaufwand einer Task arbeitstäglich neu geschätzt. Ein gegenüber der Ursprungsschätzung geänderter Restaufwand wird im Burn Down Chart eingetragen. Dieses ist notwendig, damit das Burn Down Chart den tatsächlichen Restaufwand im Sprint wiedergibt.

Dies kann dazu führen, dass am Ende des Sprints nicht alle geplanten Tasks umgesetzt werden konnten. Dann muss entschieden werden, ob die übriggebliebenen Tasks in den nächsten Sprint mit übernommen werden oder in den Produkt-Backlog zurückgehen.

Bei der Erstellung des Burn Down Charts wird auf der horizontalen Achse das Datum der Arbeitstage bis zum Sprintende eingetragen. Auf der vertikalen Achse werden die Personenstunden oder Story Points aufgetragen, die im aktuellen Sprint erbracht werden sollen, in einer passenden Skalierung.

Nun werden im Daily Scrum Meeting vom Team arbeitstäglich die erledigten Tasks bekanntgegeben, der verbleibende Restaufwand wird dann im Burn Down Chart markiert.

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