Ein großes Ergebnispotenzial von Unternehmen liegt in deren Fähigkeit, Prozesse zu managen: "Processes are the route to results and so to success in the customer economy."[1] Die Fokussierung auf Prozesse hat eine lange Tradition, die ihren Ursprung in den Produktionsmanagement-Ansätzen von Frederick Taylor und Henry Ford hat. Seither sind verschiedene Ansätze entwickelt und in der Praxis implementiert worden. Diese umfassen u. a.

  • Ansätze des Qualitätsmanagements (wie European Foundation for Quality Management (EFQM) oder Total Quality Management (TQM)),
  • Geschäftsprozess-Reengineering,
  • Six Sigma,
  • Lean Management,
  • World-Class-Manufacturing (WCM) und auch
  • eine umfassende Betrachtung im Rahmen eines Prozessmanagements.

Zusätzlich bekam der Prozessfokus nicht zuletzt durch die Einführung von SAP-Systemen bzw. zuletzt durch den Umstieg auf S/4 HANA für nahezu alle Unternehmen eine große Relevanz: Mithilfe spezieller Softwareprodukte wie z. B. ARIS oder Signavio werden Unternehmensprozesse dokumentiert und auch als Referenzprozessmodelle für die Implementierung bzw. Anpassung der ERP-Systeme genutzt.

Im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung gewinnt der Prozessfokus weiter an Bedeutung. Als Einstieg werden oftmals Robotic-Process-Automation-Ansätze (RPA) angewendet, um einzelne Prozesse bzw. Tätigkeiten zu automatisieren. Aber auch komplette Kundenprozesse, sog. End-to-End-Prozesse, werden heute in einigen Branchen bereits vollständig automatisiert abgewickelt. Ferner wird der Prozessfokus als eine der Grundvoraussetzungen für die Realisierung der Industrie 4.0 angesehen.[2]

[1] Hammer, 2001, S. 57.
[2] Vgl. Xu et al., 2018, S. 2951.

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