Nach dem produktzentrierten Ansatz haben Produkte vom Kunden wahrnehmbare und messbare Attribute, wie z. B. Materialeigenschaften, Dimensionen, Design, Qualitätsspezifika etc. Diese Attribute können vom Kunden direkt verglichen werden und beeinflussen die Präferenzen und damit auch die Preisbereitschaft gegenüber dem Produkt. Bei einer Schleifmaschine bspw. wird ein Kunde für eine größere Schleifscheibe sicherlich bereit sein, einen höheren Preis zu zahlen, als für eine kleinere Scheibe. Produktattribute funktionieren als Werttreiber.

Anhand dieser Produktattribute können Ersatzteile miteinander verglichen werden. Als Werttreiber dienen Produktattribute nun dazu, Preise in Relation zu setzen und zu harmonisieren. Die aus Kostenschwankungen resultierende Preisinkonsistenz wird dadurch vermieden. Zusätzlich lässt sich ein aus Kundensicht nachvollziehbarer Zusammenhang zwischen Attributausprägung und Preishöhe abbilden. Hat die Schleifscheibe eine spezielle Beschichtung für höhere Beanspruchungen, so wird der Preis im Vergleich zu normalen Materialien höher sein.

Nichtmetrische Attribute wie Design, Material oder Qualitätsklassen werden dazu genutzt, die Artikel einer Produktfamilie in Gruppen zu unterteilen. Innerhalb einer Gruppe haben die Artikel die gleichen Attribute. Für eine solche Artikelgruppe können nun Preisfunktionen entsprechend Abb. 4 definiert werden, die den Zusammenhang zwischen der metrischen Größe (Dimensionierung, Widerstandswert, Leistung etc.) und dem Preis beschreiben.

Abb. 4: Preisharmonisierung im Ersatzteil-Pricing

Da die Attribute messbar sind und als Datenpunkte systemseitig hinterlegt werden können, eignen sie sich sehr gut für programmgesteuerte Preiskalkulationen. Die Aufgabe des Preismanagers besteht darin, für die unterschiedlichen Produktfamilien spezifische Preisfunktionen abzuleiten und diese als Preissetzungsregeln im System zu hinterlegen.

Die Harmonisierung der Preise mithilfe von Preisfunktionen basiert allein auf der Grundlage der Produkteigenschaften. Transaktionsspezifische Informationen über den Kunden, den Markt oder die Prozesse werden hierbei nicht berücksichtigt. Daher bildet die harmonisierte Preisstruktur lediglich den Basispreis. Dieser kann für das entsprechende Ersatzteil im System hinterlegt werden.

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