Die Kosten, die dem Unternehmen bei einem Personalabbau entstehen, können unerwartete Größenordnungen annehmen. Dabei gibt es eine Vielfalt von Kostenarten, die bei der Planung mit den individuellen Daten der betroffenen Mitarbeiter kombiniert werden müssen. Die Altersstruktur der Mitarbeiter, die freigesetzt werden sollen, bestimmt erheblich den Umfang der Kosten. Vor allem langjährige Mitarbeiter müssen meist mit hohen Kosten freigesetzt werden. Rechtzeitig berücksichtigt, kann durch geringfügige Veränderungen der Entlassungspläne eine erhebliche Kosteneinsparung erreicht werden.

Neben der notwendigen detaillierten Berechnung der Kosten müssen weitere Aufwendungen einbezogen werden, die direkt oder indirekt mit dem Personalabbau einhergehen. Ein Teil der Kosten wird direkt in Abhängigkeit einer Person gezahlt, ein anderer Teil entsteht durch die notwendige Mehrarbeit für die Durchführung der Sozialauswahl, die Beteiligung des Betriebsrates oder durch das Führen von Arbeitsgerichtsprozessen. Hinzu kommen indirekte Kosten, die durch Unruhe innerhalb und außerhalb des Unternehmens entstehen, durch Verlust der Motivation bei den verbleibenden Mitarbeitern oder durch den Verlust der Kenntnisse und Erfahrungen von langjährigen Arbeitnehmern.

Ein Personalabbau hat immer auch Auswirkungen auf die Motivation der verbleibenden Mitarbeiter. Diese sehen ihren Arbeitsplatz als gefährdet und verhalten sich entsprechend. Dadurch können auch gute Fachkräfte über einen Arbeitsplatzwechsel nachdenken. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels finden gut ausgebildete Mitarbeiter noch immer schnell einen adäquaten und sicheren neuen Arbeitsplatz. Das Unternehmen ist über diesen Personalabbau nicht froh, da es schwierig werden wird, den Weggang der Fachkräfte zu ersetzen. Das kann zu erheblichen zusätzlichen Kosten führen.

 
Praxis-Tipp

Höhere Investitionssumme durch Personalabbau

Wenn Sie die Wirtschaftlichkeit einer Rationalisierungsmaßnahme berechnen, vergessen Sie bitte nicht, die Kosten für die Freisetzung der dann nicht mehr benötigten Mitarbeiter zu berücksichtigen. Diese erhöhen die Investitionssumme der Maßnahme und führen zu einer Verlängerung der Amortisationszeit dieses Rationalisierungsvorhabens.

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