Der Lagerbestand baut sich in Abhängigkeit von der täglichen Produktionsmenge und dem täglichen Verbrauch auf und ab. Ein eventuell zu berücksichtigender Mindestbestand fließt nicht in die Berechnung der optimalen Losgröße ein, da er keinen Einfluss hat. Die Kosten für die Lagerhaltung ergeben sich aus folgender Formel:

 
KLager = ½ * t * (xt – yt) * kl

Wird die Seriendauer t in Abhängigkeit von der Losgröße s und der täglichen Produktionsmenge xt angegeben, so ergibt sich

 
t = s/xt

und

 
KLager = ½ * s * (1 – yt/xt) * kl

Die Lagerkosten pro Einheit decken alle anfallenden Kosten der Lagerung ab. Darunter fallen Miete, Unterhalt, Heizung und Energie für die Lagerräume ebenso wie die Kosten für das Lagerpersonal, für die Pflege der Lagerbestände und für Schwund und Verderb. Die Abschreibung der Lagereinrichtungen muss berücksichtigt werden. Die entsprechenden Kosten werden aus der Kostenstellenrechnung entnommen, auf einen Tageswert umgerechnet und ins Verhältnis zum durchschnittlichen Wert aller gelagerten Produkte gesetzt. Daraus ergibt sich der Lagerkostensatz pro Geldeinheit und Tag, der mit dem Wert des einzelnen Produkts multipliziert wird. Das Ergebnis sind die Lagerkosten pro Stück und Tag.

 
Praxis-Beispiel

Lagerkosten ermitteln

Ermittelt z. B. die Kostenstellenrechnung Lagerkosten pro Tag in Höhe von 3.000 EUR und liegt der Lagerwert durchschnittlich bei 500.000 EUR, dann beträgt der Lagerkostensatz pro Euro und Tag 0,006 EUR. Ein Produkt mit einem Lagerwert von 200 EUR hat somit einen Lagerkostensatz von 1,20 EUR pro Tag der Lagerung. Bei einer täglichen Produktionsmenge von 500 Stück und einem täglichen Verbrauch von 20 Stück ergibt sich folgende Formel für die Lagerkosten:

 
KLager = ½ * s * (1 – 20/500) * 1,20 = 0,576 * s

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