Klimawandel
Sautner et al. verwenden Telefonkonferenzen zur Messung des Klimawandelrisikos auf Unternehmensebene.[1] Ihre Analyse umfasst 10.158 Unternehmen aus 34 Ländern. Die Autoren entwickeln einen Maschine Learning Algorithmus zur Erkennung von Schlüsselwörtern, die sich auf Risiken und Chancen von physischen Ereignissen und regulatorischen Veränderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel beziehen. Die Auswertungen sind öffentlich verfügbar.
Abb. 5 zeigt beispielhaft die Klimawandel-Betroffenheit von BASF. Für Controller ist diese Analyse aus mehreren Perspektiven interessant. Zum einen ermöglicht sie Einblicke in Klimabetroffenheit von Kunden, Lieferanten und anderen strategisch interessanten Firmen. Zum anderen zeigt sie aber auch wie das eigene Unternehmen abschneidet. Darüber hinaus stellt sich für Controller und CFOs die Frage, wie sie das Top Management vorbereiten müssen, damit Algorithmen keinen falschen oder besonders negativen Eindruck in den Conference Calls gewinnen.
Abb. 5: Climate Change Exposure gemessen aus Conference Calls[2]
Monetäre Bewertung von Emissionen und Wasserverbrauch
Die schon zuvor erwähnte Impact-Weighted Account Initiative stellt unter anderem auch ein Environmental Impact Valuation Tool in Excel bereit. Damit lässt sich eine monetäre Bewertung von Emissionen und Wasserverbrauch vornehmen (s. Abb. 6).
Abb. 6: Monetäre Bewertung von Emissionen und Wasserverbrauch mit dem "Environmental Impact Valuation Tool"[3]
Luftverschmutzung und Kosten für die Gesundheitssysteme
Mit innovativen Daten und Modellen können auch für komplexe Sachverhalte die externen Kosten auf Knopfdruck geschätzt werden. Das I360X Tool der Firma GIST sammelt Daten über die Windverhältnisse und die Bevölkerung, um zu ermitteln, wo die von einem Unternehmen ausgestoßenen Schadstoffe landen und wen sie betreffen könnten. Diese Informationen werden mit Daten der Weltgesundheitsorganisation kombiniert, um das Risiko von Atemwegserkrankungen zu berechnen, die durch die Verschmutzung verursacht werden. Der Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung wird dann ein Geldbetrag zugeordnet, der auf Faktoren wie den Kosten für die örtliche Gesundheitsversorgung und der verlorenen Lebenszeitproduktivität beruht.
Das I360X Tool wird unter anderem auch den Mitgliedern der VBA zur Verfügung gestellt: "Beim Übergang vom Shareholder- zum Stakeholder-Kapitalismus ist es von größter Bedeutung, dass wir einen Konsens darüber erzielen, wie wir die Auswirkungen messen…Dies ist dringend notwendig, und wir sollten diese Gelegenheit nicht verpassen. VBA und GIST sind sich einig, wie wir die Messlatte für die Unternehmensleistung am besten anheben und den Unternehmen helfen können, ihren Wertbeitrag für Gesellschaft und Natur zu optimieren."[4]
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