Materialkostensenkung: Betroffene Bereiche, Planung und ... / 9.3 Das können Sie tun!

Sie vergleichen die erwarteten Vorteile mit den Nachteilen und entscheiden dann, ob Sie ein solches Projekt durchführen wollen. In der Regel muss eine Vorgehensweise in verschiedenen Stufen erfolgen, damit die notwendigen Informationen über mögliche Maßnahmen bereitgestellt werden können. Dabei fallen dann bereits Projektkosten an, die unumgänglich sind.

• Stufe 1: Grundsätzliche Prüfung

Sind Materialkosteneinsparungen möglich? Wo liegen die größten Potenziale? Welche Maßnahmen sind notwendig?

• Stufe 2: Prüfung der Ergebnisse der Stufe 1

Welche Vorteile entstehen durch die Materialkostensenkung? Welche Kosten sind für die Maßnahmen notwendig?

• Stufe 3: Durchführung der Maßnahmen

Die wirtschaftlich sinnvollen Maßnahmen werden durchgeführt.

Praxis-Beispiel

Größenordnung der Kosten vergleichen

Ein Unternehmen will über eine Messeteilnahme Neukunden gewinnen. Das kostet 15.000 EUR und führt zu 10 dauerhaft kaufenden Neukunden. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde und Jahr beträgt 2.000 EUR, der durchschnittliche Deckungsbeitrag liegt bei 30 %, sodass ein Vorteil von 6.000 EUR jährlich erwartet werden kann:

10 Kunden × 2.000 EUR × 30 % = 6.000 EUR

Im gleichen Unternehmen verursacht das Projekt zur Materialkostensenkung Kosten in Höhe von 3.000 EUR. Bei der im Projekt entwickelten Umstellung des Produktionsverfahrens fallen noch einmal 10.000 EUR an. Diesen Kosten in Höhe von 13.000 EUR stehen jährliche Einsparungen durch die Senkung des Ausschusses (8.000 EUR), die erhöhte Maschinenkapazität (3.000 EUR) und die reduzierten Wartungskosten für die modifizierte Anlage (1.000 EUR) gegenüber.

In diesem Beispiel müssen 15.000 EUR aufgewandt werden, um 6.000 EUR jährlichen Deckungsbeitrag zu erhalten, oder 13.000 EUR, um 10.500 EUR jährliche Vorteile aus dem Materialkostenprojekt zu realisieren. Damit liegt die Materialkosteneinsparung im Ergebnis besser als die Neukundengewinnung.