Zeile 2

In dieser Zeile werden die laufenden Einkünfte aus Gewerbebetrieb, die in der Anlage GK ermittelt worden sind, eingetragen. Es ist dies der Betrag aus Zeile 300 der Anlage GK. Hierin sind Effekte aus der Beteiligung an Personengesellschaften (Zeilen 21ff. der Anlage GK), Verlustabzugsbeschränkungen (Zeilen 47-66 der Anlage GK), Effekte aus § 8b KStG (Zeilen 156 ff. der Anlage GK), Effekte aus dem Teilfreistellungsverfahren nach §§ 20, 21 InvStG (Zeilen 224, 230, 233, 236, 237, 240, 243, 246, 249, 252, 255, 259, 262, 263, 264f., 266ff.) und sonstige Zu- und Abrechnungen zur Ermittlung der steuerpflichtigen Einkünfte bereits berücksichtigt. Soweit bestimmte Verluste bei Umwandlung mit steuerlicher Rückwirkung nach § 2 Abs. 4 UmwStG nicht abziehbar sind, sind sie trotzdem in Zeile 2 von den Einkünften aus Gewerbebetrieb zu kürzen. In der Anlage GK erfolgt insoweit keine Korrektur. Die Ermittlung und Hinzurechnung der nicht abziehbaren Verluste des übernehmenden Rechtsträgers nach § 2 Abs. 4 Satz 3, 4 UmwStG erfolgt in den Zeilen 47–51 der Anlage ZVE; sie werden dadurch bei der Ermittlung des Gesamtbetrags der Einkünfte hinzugerechnet. Ebenso werden die nicht abziehbaren negativen Einkünfte aus der Veräußerung oder der Bewertung von Finanzinstrumenten oder Anteilen nach § 2 Abs. 5 UmwStG erst in Zeile 35b hinzugerechnet.

In dem Ergebnis lt. Zeile 300 der Anlage GK ist auch der Berichtigungsbetrag nach § 1 AStG bereits enthalten (Zeile 142 der Anlage GK). Hinsichtlich des Berichtigungsbetrags nach § 10 AStG ist zu unterscheiden. Hinzurechnungsbeträge für Wirtschaftsjahre der Zwischengesellschaft, die vor dem 1.1.2022 beginnen, fließen nach § 10 Abs. 2 AStG a. F. unmittelbar nach Ablauf des maßgebenden Wirtschaftsjahres der Zwischengesellschaft zu, im Ergebnis also um ein Jahr verschoben. Soweit der Zufluss danach am 1.1.2022 erfolgt, werden die Beträge in Zeilen 137 ff. der Anlage GK erfasst und sind daher in den Einkünften aus Gewerbebetrieb in Zeile 300 der Anlage GK enthalten. Nach § 10 Abs. 2 AStG n. F. ist der Hinzurechnungsbetrag einer Zwischengesellschaft, deren Wirtschaftsjahr nach dem 31.12.2021 beginnt, in dem Vz zu erfassen, in dem das Wirtschaftsjahr der Zwischengesellschaft endet, im Ergebnis also zeitgleich. Diese Hinzurechnungsbeträge werden in der Anlage ZwiG ermittelt und nicht in der Anlage GK, sondern in den Zeilen 31a und 31b der Anlage ZVE. In dem Betrag der Zeile 2 sind diese Beträge daher noch nicht enthalten.

Ist der Stpfl. Organträger, sind die Einkünfte um abgeführte Gewinne bzw. übernommene Verluste der Organgesellschaften zu korrigieren. Dies geschieht in Zeilen 269 ff. der Anlage GK. Der in Zeile 2 der Anlage ZVE einzutragende Gewinn aus Gewerbebetrieb ist insoweit also bereits korrigiert. Die Gewinnabführung bzw. Verlustübernahme wird in Zeile 38 der Anlage ZVE durch die Einkommenszurechnung ersetzt. Erfüllt die inländische Betriebsstätte eines beschr. Stpfl. sowohl die Betriebsstätten-Definition des § 12 AO als auch die nach dem einschlägigen DBA, kann sie Organträger einer Kapitalgesellschaft mit Geschäftsleitung im Inland und Sitz in einem EU/EWR-Staat sein. Ist das der Fall, erfolgen auch insoweit die beschriebenen Korrekturen. Dies gilt auch, wenn der Organträger eine Personengesellschaft ist, an der die unbeschränkt oder beschränkt steuerpflichtige Körperschaft als Gesellschafter beteiligt ist. In diesem Fall ist diese Körperschaft wie ein Organträger zu behandeln, sodass entsprechende Korrekturen zu erfolgen haben.

Bei anderen Einkunftsarten als solchen aus Gewerbebetrieb kann diese Korrektur nicht vorkommen, da Organträger nach § 14 Abs. 1 Satz 1 KStG ein "gewerbliches Unternehmen" sein, also Einkünfte aus Gewerbebetrieb aufweisen muss.[1]

Einkünfte aus Gewerbebetrieb können alle Körperschaftsteuersubjekte haben. Unbeschränkt steuerpflichtige Kapitalgesellschaften einschließlich der Personenhandelsgesellschaften, Partnerschaftsgesellschaften oder EWIV, die nach § 1a KStG für die KSt optiert haben, Genossenschaften, VVaG, Pensionsfondsvereine auf Gegenseitigkeit und Betriebe gewerblicher Art haben nur Einkünfte aus Gewerbebetrieb; andere Einkünfte kommen für sie nicht in Betracht.

In Zeile 2 ist (ebenso wie in Zeilen 3 und 4) nur der laufende Gewinn einzutragen. Das gilt jedoch nur für Körperschaften i. S. d § 1 Abs. 1 Nr. 4 und 5 KStG sowie beschränkt steuerpflichtige Kapitalgesellschaften, Genossenschaften und VVaG und Pensionsfondsvereine auf Gegenseitigkeit. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen Kapitalgesellschaften, Genossenschaften, VVaG, Pensionsfondsvereinen auf Gegenseitigkeit und Betrieben gewerblicher Art wird steuerlich nicht zwischen laufenden Gewinnen und Veräußerungsgewinnen unterschieden. Bei diesen Körperschaften werden in Zeile 2 alle Einkünfte erfasst, also auch Veräußerungsgewinne. Bei den anderen Körperschaften werden Veräußerungs- und Aufgabegewinne erst in Zeilen 5–7a erfasst.

Bei beschränkt steuerpflichtigen Körperschaften werden die Ergebnisse von inlä...

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