Zusammenfassung

 
Überblick

In Unternehmensverbünden stellt die Konsolidierung einen essenziellen Prozess im Rahmen der korrekten Ermittlung der Unternehmensleistung dar.

Die Anforderungen des Controllings gehen dabei meist deutlich über die externen Anforderungen hinaus.

Um den häufig zeitintensiven Prozess der Abstimmung der konzerninternen Liefer- und Leistungsbeziehungen (Intercompany) zu optimieren, ist der richtige Mix aus Systemunterstützung, organisatorischen und prozessualen Maßnahmen sowie entsprechenden Richtlinien zu finden.

Beim Aufbau einer systemgestützten Konsolidierungslösung liegt die Herausforderung weniger in der Abbildung der Konsolidierungsschritte als vielmehr in der Verzahnung der internen und externen Welten sowie in der Sicherstellung der Meldefähigkeit auf Ebene der Meldeeinheiten.

Eine vollständige Automatisierung der Konsolidierung ist nicht zwingend auch die effiziente Lösung. Eher ist es wichtiger geworden, dass Veränderungen in der Konzernstruktur effizient umgesetzt werden können.

1 Voraussetzung für zutreffende Darstellung der Unternehmensleistung

Die Steigerung der Unternehmensleistung muss mittels geeigneter Kennzahlen und in visuell ansprechender Form nachverfolgt werden, um beim Empfänger ein entsprechendes Verhalten i. S. v. Steuerungsmaßnahmen auszulösen.[1] Bei größeren Unternehmen bzw. Unternehmensverbünden in einer Konzernstruktur kommt hinzu, dass die Gesamtunternehmensleistung nicht einfach aufsummiert werden kann, sondern dass umfangreiche Bereinigungsprozesse erforderlich sind, um kein verfälschtes Bild der Leistungssituation zu produzieren.

Konzernkonsolidierung ist deshalb ein Teilprozess der Konzernsteuerung, in dem die Leistungsdaten sowohl für interne, aber vor allem auch für externe Berichtsempfänger zur Abbildung der wirtschaftlichen Lage einer Unternehmensgruppe aufbereitet werden. Hierzu werden die von den Berichtseinheiten zugelieferten Daten typischerweise in entsprechenden Konsolidierungssystemen oder zum Teil auch noch in MS Excel verarbeitet.

Der folgende Artikel beschreibt ausgewählte, typische Herausforderungen aus der Praxis der (Konzern-)Konsolidierung. Nach der Vorstellung der typischen Anforderungen werden die Themen der Datenmeldung und Intercompany- (IC-)Abstimmung detailliert dargestellt sowie die auf den gemeldeten Daten aufsetzenden Konsolidierungsmaßnahmen diskutiert. Zum Abschluss werden die unterschiedlichen Ansätze von EPM- (Enterprise-Performance-Management-)Systemen zur Unterstützung der Konsolidierung skizziert.

[1] Lasek/Hirs/Stephan, Management Reporting am Beispiel der AMAG Import, 2015.

2 Inhaltliche und strukturelle Anforderungen

2.1 Externe Anforderungen

Fiktion des Einzelunternehmens

Aus externer Sicht dient der Konzernabschluss dazu, die wirtschaftliche Lage eines Konzerns so zu vermitteln, als sei er ein einzelnes Unternehmen. Konzerninterne Geschäftsbeziehungen sind dementsprechend zu eliminieren. Das Rahmenwerk, innerhalb dessen die Erstellung zu erfolgen hat, wird durch die jeweils anzuwendenden Rechnungslegungsstandards definiert. Neben lokalen Standards wie dem HGB in Deutschland, dem UGB in Österreich und der Swiss GAAP FER in der Schweiz werden auch internationale Standards wie IFRS sowie bereichsspezifische Standards wie IPSAS bzw. EPSAS für den öffentlichen Sektor genutzt. Während bis vor ein paar Jahren die Bedeutung der internationalen Standards stetig zunahm, ist derzeit zu beobachten, dass aufgrund der Regeldichte der internationalen Standards die lokalen Vorschriften bei Konzernen wieder beliebter werden. Dies gilt aber lediglich für Konzerne, die nicht verpflichtet sind, die internationalen Standards anzuwenden.

2.2 Anforderungen des Controllings

Harmonisierung durch IFRS 8

In vielen Konzernen sind integrierte Steuerungssysteme im Einsatz, mit denen auch die internen Berichtsanforderungen im Rahmen der Konzernsteuerung abgedeckt werden. Nicht zuletzt haben die Anforderungen des IRFS 8 zu einer Harmonisierung des internen und externen Konzernberichtswesens geführt. Dabei gehen die Anforderungen des Controllings hinsichtlich der Granularität der Berichtsobjekte häufig über die Anforderungen des externen Rechnungswesens hinaus. Neben den extern zu berichtenden Segmenten sind oft auch weitere Berichtsobjekte wie Business Units oder Profit Center darzustellen. Ferner sind neben Istdaten weitere Datenkategorien wie z. B. Plan- und Vorschaudaten in den Systemen abzubilden, bei denen zunehmend auch konzerninterne Geschäftsvorfälle (Intercompany) auf Ebene des Geschäftspartners separat ausgewiesen werden, um einen detaillierten Wertefluss darstellen zu können.

Eliminierung von Berichtsobjekten

Wichtig ist, dass insgesamt ein Informationsmodell verwendet wird, das den Bedarf hinsichtlich aller Informationsobjekte darstellt und gleichzeitig die erforderliche Flexibilität sowie die Effizienz der Datenbereitstellung sicherstellt. Solange auf Ebene der internen Berichtsobjekte keine Eliminierungen erforderlich und auch keine vorzutragenden Bilanzinformationen abzubilden sind, ist dies i. d. R. gut umsetzbar. Sobald hier der Bedarf an eine entsprechende Eliminierung interner Geschäftsvorgänge oder der Abbildung von vorzutr...

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