Der spätere Kundennutzen steht beim produktionsfunktionsorientierten Ansatz des Target Costing im Mittelpunkt. Das Produkt wird hierbei in seine Funktionen zerlegt. Im Mittelpunkt steht die Bedeutung dieser Funktionen für den späteren Kunden. Die Überlegung ist, dass jede Funktion für den Kunden, den späteren Nutzer, eine Bedeutung bzw. einen Nutzen hat. Dabei kann die Bedeutung, der Nutzen der einzelnen Funktionen für den Kunden sehr unterschiedlich sein.

Es werden einzelne Funktionen des Produkts ermittelt und ihre Bedeutung für den Kunden wird gewichtet. Auf diese Weise wird für jede Funktion der Anteil an der Gesamtfunktion des Produkts, der Dienstleistung bestimmt. Für die Bestimmung der Zielkosten sind diese ermittelten Funktionsgewichte der Ausgangspunkt. Entsprechend dem Gewicht der einzelnen Funktion darf auch der Kostenanteil, den diese Funktion in Anspruch nimmt, nicht höher sein als der Anteil des Funktionsgewichts. Bekommt beispielsweise die Teilfunktion "Werkzeugwechsel erleichtern" ein Funktionsgewicht von 5 %, so betragen die Zielkosten für die Erfüllung dieser Funktion ebenfalls maximal 5 %.

Nachteil der Methode

Bei der Neuproduktentwicklung hat dieses Konzept den Nachteil, dass die Marktsituation nicht berücksichtigt wird. Es wird nicht sichergestellt, dass eine funktionsbezogene Zielkostenermittlung Preise ermöglicht, die am Markt realisiert werden können.

Oft wird der produktfunktionsorientierte Ansatz mit dem Target Costing insgesamt gleichgesetzt. Sicherlich handelt es sich um den anspruchvollsten Ansatz mit den geringsten Einschränkungen. Der Aufwand und die Kosten der Durchführung sind jedoch hoch, weil beispielsweise Marktforschungen betrieben werden müssen. Das Verfahren lohnt sich nur, wenn ein entsprechendes Umsatzvolumen für die Zukunft erwartet wird.

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