Im obigen Fall (Abb. 1) wurde angenommen, dass die Gewinne normalverteilt sind. Damit kann man bspw. den VaR direkt über der Formel für die Normalverteilung ermitteln. In der Praxis existieren jedoch viele verschiedene Risiken die alle zusammen den Erfolg des Unternehmens beeinflussen. Man müsste diese verdichten (aggregieren). Das gelingt allerdings mathematisch für alle praktischen Anwendungsfälle nicht mehr: Häufig hängen Risiken miteinander zusammen (bspw. Ausfälle mehrerer Kunden durch eine Rezession), ihre Wahrscheinlichkeitsverteilungen sind ganz unterschiedlich (diskrete Ereignisse, Extremwerte, Normalverteilungen etc.) oder es müssen bei der Planung bspw. Nebenbedingungen eingehalten werden, wie Rating-Note oder eine Maximalverschuldung.[1]

Eine geeignete Lösung für dieses Problem ist die Monte-Carlo-Simulation. Sie erzeugt eine große Anzahl an Szenarien für eine Planungsrechnung mit Hilfe von Zufallszahlen und den vom Anwender getroffenen Annahmen über unsichere Ereignisse und Verteilungen. Mit heutigen PCs und Tabellenkalkulationsprogrammen sowie ggf. Zusatzprogrammen ist eine hohe Anzahl von Simulationen in sehr kurzer Zeit möglich.[2]

[1] Vgl. Gleißner, 2017, S. 246 f.
[2] Vgl. Gleißner, 2017, S. 254 ff.

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